Hallo zusammen,
lässt sich an einem reinen DSL-Anschluss (ohne Telekom-Komponente) ein analoges Modem überhaupt betreiben, oder scheitert dies möglicherweise daran, daß aus dem kontinuierlichen Datenstrom auf der analogen Seite für die DSL-Seite diskontinuierliche Datenpakete gebildet werden?
Situation:
DSL-Anschluss komplett bei 1&1 mit FRITZ!-Box 7270 und ISDN-Telefonanlage elmeg T484. An einem analogen Port der ISDN-Telefonanlage ist ein Analog-Modem devolo MicroLink 56k i angeschlossen, mit dem unser BHKW mit seinem Hersteller telefoniert und umgekehrt der Hersteller-Support mit unserem BHKW. Als Amtsnummer ist eine externe Nummer exklusiv für das Modem geschaltet; in der ISDN-Anlage ist der analoge Nebenstellen-Anschluss ebenfalls als Typ "Modem" konfiguriert.
Problem:
Wenn der Hersteller versucht, sich einzuwählen, hat er entweder keine Verbindung, oder die Verbindung bricht nach maximal einer Minute erfolgreicher Verbindung ab.
Wenn das BHKW versucht, beim Hersteller anzurufen, ist über den Modem-Lautsprecher nach Freizeichen und anschliessender Wählsequenz, die vom BHKW gesendet wird, unmittelbar danach Besetztzeichen zu hören.
Hat einer von Euch eine Idee?
AW: Analog-Modem bei reinem DSL-Anschluss betreiben
Zitat von kerberos
Nein.
DSL = Digital Subscriber Line
Modem = Analog
Für ein Modem ist zwingend ein analoger Telefonanschluss erforderlich
Hallo kerberos,
ein Analog-Modem lässt sich über einen analogen Port einer ISDN-Telefonanlage sehr wohl in einem digitalen verbindungsorientiertem Netz betreiben. Möglicherweise -daher meine Frage- aber nicht in einem digitalen paketorientiertem Netz.
AW: Analog-Modem bei reinem DSL-Anschluss betreiben
Du hast aber wie Du ja selbst geschrieben hast, weder einen analogen noch einen ISDN-Anschluß, Du hast nur DSL.
Du brauchst beim Modem eine Gegenstelle, die erreichbar ist. Und das geht über DSL nicht, weil die Modem-Befehle zum Handshaking ja gar nicht beim Empfänger ankommen. DSL kennt keine Modem-Befehle.
AW: Analog-Modem bei reinem DSL-Anschluss betreiben
Zitat von kerberos
Du hast aber wie Du ja selbst geschrieben hast, weder einen analogen noch einen ISDN-Anschluß, Du hast nur DSL.
Du brauchst beim Modem eine Gegenstelle, die erreichbar ist. Und das geht über DSL nicht, weil die Modem-Befehle zum Handshaking ja gar nicht beim Empfänger ankommen. DSL kennt keine Modem-Befehle.
Hallo kerberos,
in der Modem-zu-Modem-Kommunikation, also im Weitverkehrsnetz, wird meines Wissens kein handshaking verwendet (Zitat aus wikipedia: "In heutiger Zeit dominiert vor allem IP als Vermittlungs- und Sicherungsschicht für den Datenaustausch per Telefonmodem."). Handshaking kann zwischen Endgerät, also Computer, BHKW etc., und Modem eingesetzt werden anstelle Verdrahtung.
Auf der Weitverkehrsstrecke wird u.a. die Geschwindigkeit zwischen den beteiligten Modems verhandelt, die hatte ich schon auf V.22 als Obergrenze runtergesetzt, da am Analog-Port der Telefonanlage maximal V.28 garantiert wird und der Support des BHKW-Herstellers sich mittels GSM-Modem einbucht.
AW: Analog-Modem bei reinem DSL-Anschluss betreiben
Hallo Zusammen,
so, das Problem konnte jetzt endlich gelöst werden.
Eine unmittelbare Verbindung zwischen zwei Modems ist über eine DSL-Verbindung nicht möglich, da bei Aufbau der Verbindung die Modems die Verbindungsparameter, u.a. Datenkompression und Fehlerkorrektur, untereinander aushandeln wollen.
Die Lösung: Ein GSM-Gateway und für die Telefonanlage ein zusätzliches Modul 2POTS V.2 , dass zwei analoge Amtsanschlüsse zusätzlich zum ISDN-Anschluss eingangsseitig zur Verfügung stellt.
An einen dieser analogen Amtsanschlüsse dann das GSM-Gateway angeschlossen, die entsprechende Nebenstelle diesem Anschluss zugeordnet und (wichtig!) die Nebenstelle nicht als Modem konfiguriert, sondern als Kombigerät! Elmeg hat da offensichtlich noch einen Fehler in seiner Firmware, denn in der Einstellung Modem erfolgt keine Verbindung zum analogen Amtsanschluss, weder ausgehend noch eingehend.
AW: Analog-Modem bei reinem DSL-Anschluss betreiben
Oder auf gut deutsch gesagt:
Eine sinnlose, überteuerte Spielerei, die immer noch nicht funktioniert, da bislang keiner auf die Wahnsinnsidee gekommen ist ein Modem zu betreiben, wenn DSL zur Verfügung steht.
AW: Analog-Modem bei reinem DSL-Anschluss betreiben
Na, na, na, DarkShadow,
hättest Du den Eingangsthread gelesen und verstanden, wüsstest Du, warum ich diesen Aufwand getrieben habe.
Es funktioniert jetzt.
Man kann darüber endlos diskutieren, warum der Hersteller des BHKW's den Weg "Modem" gewählt hat für die Fernwartung anstelle den moderneren Weg "Webserver" zu nehmen, wie es z.B. im Umfeld der Photovoltaikanlagen gang und gäbe ist.
Der Aufwand beläuft sich, abgesehen von meiner Zeit, auf ca. 30€ für das GSM-Gateway und ca. 150€ für das POTS-Modul.