ich habe schon oft über meinen persönlichen Ärger mit 1&1 hier berichtet,
hier nun ein Beitrag vom ZDF, für alle die es nicht gesehen haben:
Verbraucherschutz
Verbraucher in der Warteschleife
Immer Ärger mit dem Internet
ZDF.de - Verbraucher in der Warteschleife
Der Anbieter 1&1 wirbt erfolgreich mit schneller Datenübertragung für
den Internetzugang und das zu günstigen Preisen. Doch die hohen
Geschwindigkeiten werden im Alltag oft nicht erreicht, klagen Verbraucher
und berichten von zahlreichen Problemen mit Anschluss und Anbieter -
darunter eine Hotline, die wenig hilft, dafür aber viel kostet.
1&1 ist einer der größten Internetanbieter Deutschlands. In acht Jahren
hat das Unternehmen rund acht Millionen Kundenverträge abgeschlossen und
gehört so zu den umsatzstärksten der Branche. Auch Wilfried Schonebeck ließ
sich von der 1&1-Werbung locken. Unbegrenzt Surfen und über das
Internet telefonieren - für gerade mal 35 Euro im Monat.
Doch Schonebeck wird schnell enttäuscht. "Es ging sofort mit einer Pleite
los", erzählt er. Neun Tage lang ging erst mal gar nichts, "kein Telefon,
kein Internet - nichts". Danach funktioniert der Anschluss - um nach
kurzer Zeit wieder zusammen zu brechen. "Das reine Chaos", meint
Schonebeck.
Schlechter und teurer Service
Schonebeck wählt wieder und wieder die kostenpflichtige Service-Hotline.
Meist hängt er in der Warteschleife - so lange, bis er entnervt auflegt.
Erreicht er doch mal jemanden, erklärt der sich für nicht zuständig oder
gibt Ratschläge, die nichts bringen. Das kostet. Denn pro Minute berechnet
1&1 bis zu 99 Cent - vom Handy aus ist es noch teurer. Für die Bitten
um Hilfe muss Schonebeck am Ende rund 60 Euro zahlen. So kommt ihn sein
neuer Internet-Anbieter schnell teuer zu stehen.
Zumindest Warteschleifen müssen daher kostenfrei sein, fordert Cornelia
Tausch von der Verbraucherzentrale Bundesverband: "Unternehmen dürfen
nicht daran verdienen, dass Verbraucher in der Warteschleife hängen und
ihre Zeit damit verbringen, auf den Kundenservice zu warten", sagt sie.
Falsche Versprechen
Dabei stößt Schonebeck auf immer weitere Probleme, die der Kundenservice
lösen müsste. So testet er zum Beispiel die
Datenübertragungsgeschwindigkeit von 1&1 und stellt fest: Statt der
beworbenen 16.000er Bandbreite kommt er nur auf knapp 5.000 -
vorausgesetzt, das Internet funktioniert. Schonebeck reicht es, er will
nicht länger für die falschen Versprechen der Werbung zahlen. Daraufhin
sperrt 1&1 den Anschluss und fordert rund 300 Euro für "ausstehende
Kosten".
Verbraucherschützer kennen solche Beschwerden. Das sei ein Dauerproblem bei
1&1 und vielen anderen Internet-Anbietern. Sie werben zwar mit hohen
Datenraten, garantieren sie vertraglich aber nicht. Cornelia Tausch fordert
deshalb eine gesetzliche Regelung: "Die Politik ist aufgerufen, eine
gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, dass Mindestbandbreiten in
Verträgen auf jeden Fall enthalten sein müssen". So könnten die
Verbraucher dann die Leistung einklagen.
Enttäuschte Verbraucher
Im Verbraucherschutzministerium hält man eine Gesetzesänderung für
überflüssig. Ursula Heinen, die Parlamentarische Staatssekretärin vom
Bundesverbraucherschutzministerium, sagt: "Wir haben eine
Selbstverpflichtung, einen Leitfaden gemacht, und wir erwarten, dass sich
alle Anbieter diesem Leitfaden anschließen." Doch da die
Selbstverpflichtung freiwillig ist, können sich die Anbieter ihr ganz legal
entziehen und nicht unterschreiben - so wie bislang 1&1.
Wilfried Schonebeck fühlt sich als Verbraucher von der Politik im Stich
gelassen. Ihm bleibt nur der Weg zum Gericht. Er will Schadenersatz -
schließlich haben ihn der erforderliche Ersatzanschluss und die
"Hotline"-Telefonate einiges gekostet. Als Frontal21 nachfragt,
verzichtet 1&1 auf die geforderten Anschlusskosten von 300 Euro - aus
"Kulanz", wie es heißt. Schadenersatz will man aber nicht zahlen.