Hallo. Eine Freundin von mir hat folgendes Problem mit 1&1:
Sie hat einen ein "Doppelflatrate" (Telefon & Internet) ohne die Notwendigkeit eines extra Telekom-Anschlusses beauftragt ("1&1 Komplett "oder so ähnlich). 1&1 teilte ihr daraufhin mit, dass bis zur Verfügbarkeit eigener Anschlüsse erst einmal ein normaler (analoger Telefon-) Telekom-Anschluss geschaltet werden würde für dessen Kosten 1&1 aufkommen würde. Soweit so gut (bzw. so vertragsgemäß).
Der Telefonanschluss der Telekom wurde freigeschaltet und nach ca. 2 Wochen kommt die Nachricht von 1&1, dass an der betroffenen Adresse überhaupt kein DSL verfügbar sei (trotz positivem Verfügbarkeitscheck). Meine Freundin war etwas erbost darüber, dass das nicht vor Schaltung des Telekom-Anschlusses klar war, kündigte den Telekom-Anschluss wieder und forderte 1&1 auf für die entstandenen Kosten (Grundgebühren für 2 Monate und Freischaltgebühr) wie vereinbart aufzukommen. 1&1 weigert sich nun diese Kosten zu begleichen, da ja kein DSL-Vertrag zustande gekommen sei. Das kann doch nicht sein, oder? Meine Freundin hätte niemals einen separaten Telekom-Anschluss beauftragt- es ging ihr ja gerade darum ein Komplettangebot ohne Telekom zu erwerben. Außerdem hat 1&1 ja zugesichert alle Telekom-Kosten zu übernehmen. Nur weil 1&1 nachträglich feststellt, dass sie gar kein DSL bereitstellen können muss meinen Freundin doch nicht für den Telekom-Anschluss zahlen, oder?
Grundsätzlich würde ich das auch nicht einsehen. Die Positionen sind aber klar: 1&1 versprach, die Telekom-Grundgebühr während der Vertragslaufzeit zu übernehmen, bis 1&1 selbst einen Komplettanschluss schalten kann. Ohne den Vertrag sieht sich 1&1 aber nicht gezwungen, für irgendwelche Kosten aufzukommen.
Was ich gerade nicht ganz verstehe: warum soll 1&1 2 Monate Grundgebühr und welche Freischaltgebühr zahlen? Nur für mich zur Info, damit ich durchblicke...
Hmmm, jaaa, echt nicht einfach. Ich denke, es wird auf folgendes hinauslaufen: habt ihr eine schriftliche Bestätigung dafür, dass 1&1 für alle Kosten, die durch den Telekomanschluss entstehen, aufkommt?
Wenn ihr dies nicht habt, wird sich 1&1 genau darauf beziehen und behaupten, dass sie zugesichert haben, die monatliche Grundgebühr des Telekomanschlusses zu übernehmen. Mehr nicht.
Habt ihr eine solche schriftliche Bestätigung, sieht es schon besser aus...
Was ich gerade nicht ganz verstehe: warum soll 1&1 2 Monate Grundgebühr und welche Freischaltgebühr zahlen? Nur für mich zur Info, damit ich durchblicke...
Die Freischaltung des T-Com-Anschlusses kostete irgendwas um die 50€ und da ja erst nach 2 (oder 3, ich weiß es leider nicht genau) Wochen nach Freischaltung des Telekom-Anschlusses die Info kam, dass DSL nicht verfügbar sei fiel bis zur frühstmöglichen Kündigung 2 mal die Grundgebühr für den Anschluss an.
habt ihr eine schriftliche Bestätigung dafür, dass 1&1 für alle Kosten, die durch den Telekomanschluss entstehen, aufkommt?
Nein, so explizit hat sie das natürlich nicht. Aber die (Online-) Bestellung bei 1&1 beinhaltet ja schließlich den folgenden Text:
"1&1 Surf & Phone Komplett wird so schnell wie möglich bereitgestellt. Sollte dies aus Kapazitäts-/Abwicklungsgründen nicht direkt möglich sein, wird 1&1 für mich in der Übergangszeit 1&1 Surf & Phone Komplett als Ergänzung zu einem Telefonanschluss der Deutschen Telekom bereitstellen. Während der gesamten Übergangszeit erstattet mir 1&1 die Grundgebühr meines Call Plus/Analog-Anschlusses bei der Deutschen Telekom AG (derzeit 16,37 EUR/Monat). Es entstehen mir also keine höheren monatlichen Kosten und ich kann sofort alle Vorteile nutzen. Der Umzug des Telefon-Anschlusses der Deutschen Telekom zu 1&1 Surf & Phone Komplett wird erfolgen sobald dies an meinem Wohnsitz möglich ist."
Soll das etwa heißen, dass 1&1 den (von ihnen beauftragten) T-Com-Anschluss nur zahlen muss wenn auch DSL geliefert wird? Hier ist ja nur von "Übergangszeit" die Rede. Es kann doch generell nicht sein, dass 1&1 einen T-Com-Anschluss beauftragt obwohl sie noch gar nicht wissen ob DSL überhaupt möglich ist und wenn nicht ist man der Dumme und muss zahlen. Das ist doch echt Bauernfängerei vom Feinsten. Bei einem ersten Anruf bei der Hotline hieß es auch es werde alles erstattet aber jetzt auf einmal nicht mehr.....Na ja, wahrscheinlich wird meine Freundin ohne Schriftstück schlechte Karten haben....Aber maybe weiß ja noch jemand weiter?!
Bin ja selbst (relativ) zufriedener 1&1-Kunde aber nach der Aktion werde ich den Laden sicher nicht mehr empfehlen bzw. meinen Vertrag verlängern.
Meine Freundin ist übrigens jetzt bei Kabel Deutschland, alles wurde in wenigen Tagen geschaltet und funktioniert wunderbar.
Soll das etwa heißen, dass 1&1 den (von ihnen beauftragten) T-Com-Anschluss nur zahlen muss wenn auch DSL geliefert wird?
So sieht es aus offensichtlich. Diese "Übergangszeit" beginnt für 1&1 mit Vertragsbeginn. Die letzte Frage, die ich mir noch stelle, ist die, ob 1&1 schon irgendwelche Leistungen erbracht hat?
Weil wenn nicht, lief der Vertrag von 1&1 zum Zeitpunkt des Feststellens der DSL-Nichtverfügbarkeit ja noch nicht und dann wäre das (aus Sicht von 1&1) ja noch nicht die "Übergangszeit" und demnach wollen sie nicht zahlen....
Das ist doch echt Bauernfängerei vom Feinsten.
Richtig, vollste Zustimmung! Das ist ein sehr, sehr gutes Beispiel für diese "Gummi-Paragraphen", die sich die Unternehmen zusammenschustern gezielt darauf hin, dass der Kunde es so und das Unternehmen so interpretiert/interpretieren kann und so ziehen sie Leute in ihren Bann ohne ein Risiko einzugehen, weil man sie für solche doppeldeutigen Absätze nicht zur Verantwortung ziehen kann. Kann man als gerissen bezeichnen, kann man aber auch - was ich bevorzuge - als große Schweinerei bezeichnen!
Bei einem ersten Anruf bei der Hotline hieß es auch es werde alles erstattet aber jetzt auf einmal nicht mehr.....
Genau das ist die Sache, niemals auf Hotline-Aussagen vertrauen, alles Bullshit, unglaubwürdig und ohne Beweiskraft im Fall des Falles...
So wie ich die Dinge sehe muss 1&1 die Kosten übernehmen, schließlich wurde der Telekom-Anschluss nur zum Zweck eines DSL-Anschluss in Auftrag gegeben. Dass dann kein DSL machbar ist kann ja nicht zu Lasten des Kunden gehen, der ja erwiesenermaßen so etwas gar nicht wollte.
Aber meinst du nicht, dass dafür etwas schriftliches vorhanden sein muss?? Wo ist das erwiesen?
Ich meine, ich find's auch nicht richtig, dass das am Kunden hängen bleibt, aber wie soll man das angehen, dass 1&1 das übernimmt?
Das ist eigentlich schon dadurch erwiesen, dass ein Komplettanschluss, also explizit OHNE Telekomanschluss bestellt wurde. Dieser wurde ja nur wegen 1&1 und im Vertrauen auf deren Versprechen geschaltet.
Ein wichtiger Aspekt ist, wer den Telekom-Anschluss beauftragt hat - 1und1 oder ihr ?
Üblicherweise gilt: Der Auftraggeber zahlt.
Na ja, bei der Auftragserteilung kann man einen Haken setzen, dass 1&1 die Schaltung eines T-Com-Anschlusses übernimmt. ich vermute, dass man trotzdem rein formal selbst der Auftraggeber bleibt, schließlich läuft der Anschluss ja auch nicht auf 1&1 sondern auf die entsprechende Privatperson.
Ist denn jetzt DSL nur nicht von 1und1 Verfügbar, oder gilt das auch für andere Anbieter?
DSL ist generell nicht verfügbar, da dort nur "alte" ISDN-Kabel liegen (Ostberlin), wie eine Rückfrage bei der Telekom ergab. Die einzige Option für DSL ist via Kabelanschluss oder Satellit. Trotzdem war der Verfügbarkeitscheck von 1&1 positiv (angeblich sei eine 6000er Leitung möglich).