habe folgendes Problem. Bisher war an meinem Wohnort kein DSL verfügbar. Nun hat sich die Gemeinde vor einem Jahr dazu durchgerungen den ausbau zur hälfte zu finanzieren und die andere Hälfte bezahlt die Telekom.
Ausbau fertigstellung wurde dann für mitte Juli angekündigt. Plötzlich hieß es -> "Es wird ende August. Dann letzte August woche kam das neue Gemeindeblatt wo der Sichere Termin auf 25. September 2009 angesetzt wurde und am 21. September 2009 ist eine Info Veranstaltung dazu.
Ich war da und da meine der gute Mann dann das die Fertigstellung noch bis mitte November dauern würde. Und wer keinen Vorvertrag mit der Telekom abschließen würde bekäme sowieso kein DSL. Gut, dazu breitgeschlagen einen Vorvertrag ausgefüllt und weggefaxt. Dann 3 Tage später der Anruf das DSL dieses Jahr gar nicht mehr geht.
Sichtbar: Die Umbauten, also verteilerkästen ect. sind fertig. Alles ist schon wieder zugebuddelt und keiner arbeitet mehr dran. Die frage warum ging folgendermaßen aus.
Sie müssen sich das vorstellen wie wenn sie in einem Haus neue leitungen verlegen. die leitungen sind da aber sie haben nicht die Endgeräte um die Leitungen nutzen zu können....
Was soll der mist? Ich war geladen, stinksauer, .... ihr wollt nicht wissen was alles als er den satz hinzufügte:
"Jetzt haben sie solange auf DSL gewartet dann macht ein halbes Jahr hin oder Her nichts aus und ich solle zufrieden sein überhaupt DSL zu bekommen.
Meine Frage: Was kann ich tun? Ist das auch rechtens mit dem Vorvertrag? Bitte um Hilfe!
Die Telekom investiert Geld und baut Leitungen und Verteiler auf. Dafür steht ihnen das Recht zu, eigene Kunden bevorzugt zu behandeln und Ports für sich zu reservieren. Das kann die Telekom natürlich ausnutzen: wenn sie schätzt, dass in eurer Gemeinde 100 neue DSL-Anschlüsse bestellt werden, baut sie "vorausschauend" nur 110 neue Ports auf, von denen sie sich 100 reserviert und sich zudem diese Reservierungen vorab von den Kunden quasi "abkaufen" lässt. So lassen sich mit ziemlicher Sicherheit 98% der möglichen neuen Kunden zu einem Vorvertrag überreden, weil die Telekom sicher das Argument ins Felde führt, man könne ja nicht sicher sein, dann noch bei einem anderen Anbieter DSL bekommen, weil es nur eine begrenzte Zahl an Ports gibt. Zumal die Konkurrenz (1&1 usw.) noch gar keine Ports verkaufen kann, da die Telekom sie ja als noch gar nicht existierend erscheinen lässt.
Das Ergebnis: so ziemlich jeder in eurer Gemeinde bestellt DSL bei der Telekom, da andere Anbieter noch gar nicht anbieten können und auch jeder sicher DSL haben möchte.
Das ist ein klassiches Dilemma. Aber eben rechtens, weil die Telekom "ihr Geld" investiert und damit sich ein "Vorrecht" sichert...
Der andere Punkt ist die endgültige Bereitstellung. Aussagen wie "auf das halbe Jahr kommt es nicht an" sind natürlich inakzeptabel.
Zudem muss es ja einen Vertrag mit der Gemeinde geben über den Ausbau und in solchen Verträgen steht sicher auch ein Zeitplan drin. Immerhin finanziert eure Gemeinde ja mit euren Steuergeldern diesen Ausbau mit. Insofern muss die Telekom ja triftige Gründe vorbringen, weshalb sie einen vertraglich festgesetzten Zeitplan nicht einhalten kann. Sonst wird sie vertragsbrüchig.
Daraus ergibt sich für mich die Konsequenz, dass die Bürger, die DSL vorbestellt haben, mal bei der Gemeinde anfragen sollten, weshalb es nicht vorwärts geht und mit welcher Begründung die Fertigstellung auf sich warten lässt. Erhaltet ihr dort keine oder unzureichende Infos, wäre es angebracht, in Namen der Vorbesteller (z.B. mittels Unterschriftenliste) mal einen Brief an höhere Ebenen der Telekom zu schreiben. Vielleicht findet sich unter euch Vorbestellern ja ein Anwalt, der kann das gleich etwas offizieller und "seriöser" (und dazu noch kostenlos ) machen. Vielleicht erreicht ihr so etwas oder zumindest erhaltet ihr weitergehende Infos, warum es nu nicht weitergeht.
Das stimmt so nich, Freund Schrippe, und ist auch nicht rechtens. Die Telekom könnte sich exclusiv alles reservieren, wenn sie alleine die Kosten getragen hätte. Da sich aber die Gemeinde zur Hälfte daran beteiligt hat, muss die Infrastruktur für alle Anbieter freigegeben werden, und nicht nur für Telekmo-Kunden. Es sind hier immerhin Steuergelder geflossen, und mit welchem Recht reserviert sich die Telekom diesen Teil davon?
Dass diese Verfahrensweise nicht rechtens ist wurde im übrigen schon bestätigt, hier im Forum. Es musste zwar geklagt werden, aber die Telekom hat verloren und der junge Mann bekam seine DSL16000 via 1&1
Zumindest die Hälfte wird sich die Telekom schon sichern dürfen, wenn sie die Hälfte zahlt. Und vielleicht hat die Gemeinde ja auch ein Exklusivrecht in den Vertrag geschrieben. Ob und inwiefern das rechtens ist, weiß ich nicht. Aber Verträge kann man ja grundsätzlich erstmal schließen, wie man möchte...
Und solange die Ports "real nicht existieren" (da wird wohl die Telekom sagen, jetzt ist es fertig und jetzt eben noch nicht), wird wohl auch kein anderer Anbieter einen Port verkaufen können (da er ihn ja auch nicht mieten kann).
Ergo: wenn alle Bürger der Gemeinde einen Vorvertrag bei der Telekom unterschreiben, werden sie wohl alle zur Telekom gehen müssen, egal ob und wieviele Ports letztendlich für andere Anbieter zur Verfügung stehen...
Solche "Exclusivverträge" mit der telekom sind dann unzulässig, wenn öffentliche Gelder genutzt werden, wie eben in diesem Fall. Anteilmäßig der Zahlung durch die Gemeinde muss die Telekom Ports für Mitbewerber zur Verfügung stellen. Reicht schon, dass die Telekom erneut ein Quasi-Monopol an VDSL hat und sich nicht an die Verpflichtung hält Zugang zu Leerrohren und ungenutzten Glasfasern für Mitbewerber zu gewähren, wie von der BNetzA gefordert, die jetzt also mal wieder das rosa T zwingen muss.