Erfahrungsbericht eines neuen Alice-Kunden:

Hallo DSL-Gemeinde,

ich möchte hier einen kurzen Erfahrungsbericht über den Internet-Anbieter Alice loswerden, vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen bei einer Entscheidungsfindung.


Also, kurz zur Geschichte meines Tarifwechsels zu Alice:
Ich bin seit 1998 Telekom-Kunde, seit 2002 auch DSL-Kunde dort, war eigentlich auch immer recht zufrieden; nur die Sache, dass dort nur 24-Monats-Verträge möglich sind, hat mich etwas gestört. Da ich auf dem Land wohne, gestaltete sich die Suche nach einem neuen Dienstanbieter etwas schwierig. Jedenfalls war Alice der einzige Anbieter, der mir einen DSL-Anschluss ohne Mindestvertragslaufzeit verkaufen wollte (kostet zwar ca. 70 € Anschlussgebühr, war mir aber auch wurscht...).

Also gut, ich habe auf der Alice-Homepage unter Angabe meiner Adresse einen Verfügbarkeitscheck durchgeführt und erfahren, dass an diesem Standort DSL mit 10000 - 16000 kbit/s verfügbar sein sollte. Ich habe mich über diese Information gefreut aber auch gewundert, da ich bisher bei der Telekom zwar für 6000 kbit/s bezahlt, aber nur 3000 kbit/s erreicht hatte.

Danach kam die Auftragsbestätigung sowie die Information, dass an einem bestimmten Datum ein Techniker kommen wird, um die Leitung freizuschalten.
Störend daran empfand ich, dass es nicht mal möglich war festzustellen, ob der Techniker vormittags oder Nachmittags kommen wird.
Also gut, ich einen Tag Urlaub genommen, Techniker kam bereits um 9:00, und so konnte ich doch noch in die Firma und den Urlaubstag stornieren.

Danach funktionierte das Internet stabil, allerdings auch nur mit einer Geschwindigkeit von 2700 kbit/s. Ich denke mir, das kann doch nicht sein, dass die beim Verfügbarkeitscheck nach Angabe meiner genauen Adresse 10000 - 16000 kbit/s angeben und dann nur knapp ein Drittel des niedrigen Wertes effektiv erreicht wird.
An Telefonieren und gleichzeitiges Surfen ist auch nicht zu denken. Weder funktioniert die Internetverbindung dann fehlerfrei, noch kann man sich über das Telefon verständigen (sogen. "NGN", tolle Sache...). Also entweder Telefonieren oder Surfen. Beides gleichzeitig ist unmöglich. Gefällt mir gar nicht.

Also rufe ich bei der Hotline (14ct/min) an um mal nachzufragen, was da los ist. Nach ca. 9 min. Wartezeit habe ich dann auch den ersten Mann der Abteilung "Technik" an der Leitung.
Nach einigen Rückfragen hat er den Grund des Übels gefunden: ich habe ihm dummerweise gesagt, dass ich auf meinem Rechner Linux verwende. Seine Aussage: "Linux wird von Alice nicht unterstützt". Das hat der wirklich so gesagt. Ende der Diskussion.
Ich also nochmal angerufen, nochmal ca. 10 Minuten in der Warteschleife herumgegammelt und einen freundlicheren und wohl auch kompetenteren Mitarbeiter erwischt. Er hatte keine Ressentiments gegenüber alternativen Betriebssystemen und wir testeten einige Pings an verschiedene IP-Adressen und verblieben dann so, dass er die Sache mit der Telekom prüfen und sich dann wieder melden würde.
Leider hatte ich seinen Rückruf verpasst und dann nochmal mit der per SMS erhaltenen Ticket-Nummer die Hotline angerufen. Wieder ca. 10 min. Wartezeit, dann die Aussage, dass von Telekom-Seite nur 3000 kbit/s möglich wären. Gegen das Problem, dass gleichzeitig telefonieren und Surfen nicht funktioniert, könne man auch nichts machen.
Er schien Verständnis zu habenn, dass ich davon nicht begeistert war, aber ändern konnte er natürlich auch nix.


Fazit: Ich bin wütend über die irreführende Werbung beim Verfügbarkeitscheck, wo mir unter Angabe der genauen Anschrift eine Bandbreite von 10000 - 16000 kbit/s angepriesen wurde (nicht einfach "bis zu 16000 kbit/s", sondern ausdrücklich auch der untere Wert von 10000), und real sind dann nur 2700 kbit/s möglich. In der Auftragsbestätigung steht kein konkreter Wert für die Bandbreite.
Außerdem bin ich etwas irritiert über die Aussage "Linux wird von Alice nicht unterstützt"; denen muss es doch egal sein, ob das Endgerät ein (Windows-)PC, ein Palm, eine Playstation oder sonstwas ist. Von einer kostenpflichtigen Hotline hätte ich mehr Kompetenz erwartet.

Also werde ich den Alice-Vertrag kündigen und sehen, wie ich weitermache. Die Anschlußgebühr und die ca. 10,-- € Hotline-Kosten werde ich als Lehrgeld verbuchen.

Mein Wunsch wäre, nur "nacktes" T-DSL von der Telekom und z. B. Manitu als Internet-Dienstanbieter; hat jemand hier Erfahrung mit einer solchen Kombination? Die Kosten spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.
Ich hatte vor Kurzem bei der Telekom angerufen, aber die meinten, nur T-DLS ohne Flatrate gäbe es nicht.
Also, wenn es bereits jemand geschafft hat, T-DSL separat zu ordern: Immer heraus damit!

So, das wollte ich kurz loswerden. Vielleicht kann jemand was mit diesem Erfahrungsbericht anfangen.

Schöne Grüße
Peter