Zitat von
Schrippe
Das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Mentalität, immer mehr zu fordern und gleichzeitig immer weniger bezahlen zu wollen, schlichtweg nicht machbar ist.
Überleg doch mal: wo kommen wir hin, wenn alle immer weniger für die Arbeit anderer bezahlen, die aber ja auch bezahlt werden müssen? Da sind wir gesellschaftlich ganz schnell am Popo...
Das ist falsch. Aber man sollte sich überlegen, was verhältnismäßig ist und was nicht.
Sich darüber zu beschweren, dass man bei 20 EUR im Monat für Internet und Telefon ohne Begrenzung eine Hotline für 14 Cent/Minute anrufen zu müssen, wenn mal ein Problem auftritt, ist lächerlich. Sich über kartellmäßig abgespochene Benzin-, Öl-, Strom- und Gaspreise zu beschweren, ist dagegen nicht lächerlich, weil dort tatsächlich Geld von den Bürgern eingezogen wird, was nicht gerechtfertigt ist.
Und du kannst dir sicher sein: sowohl Bernard als auch ich beschweren uns über gerechtfertigte Preistreiberei - aber sicher nicht über solch lächerliche Dinge wie DSL-Entgelte...
Doch, doch, darüber kann man sich beschweren. Solange das System nicht effektiv arbeitet, wird Geld verschwendet und die Beiträge steigen ungerechtfertigt. Bei DSL-Verträgen ist dies aber nicht der Fall, um wieder den Bogen zum DSL zu schlagen. Bei 20 (oder auch 30) EUR pro Monat sind wir einfach am Bodensatz angekommen. Günstiger geht nicht, für die Technik und die Arbeit, die dahintersteckt, um sowas zu realisieren...
Schönes Thema!
Überleg dir bitte, bevor du noch mal was zur GEZ schreibst, was der Gegenwert ist: freie Medien! Und jetzt denke mal drüber nach, was es bedueten würde, keine freien Medien zu haben! Am besten denkst du dabei an Länder, die keine freien Medien haben und wie es sich dort lebt. Und nein, ich bekomme kein Geld von der GEZ, bevor wieder der Vorwurf kommt...
In gewisser Weise ja - weil es 1 Mio. gerechtfertigte Dinge gäbe, über die man sich beschweren kann. DSL als Dienstleistung für dieses Geld rechtfertigt es aber eben nicht.
Wie ich schrieb, habe ich mich damit aus dem Fenster gelehnt.
Allerdings ist ja nicht so, dass ich keine behinderten Bekannten habe. Und wer zu 60% gehbehindert ist, so kenne ich das aus meinem Umfeld (war lange Jahre in der Kirche aktiv und habe dabei einiges kennengelernt), der muss noch lange nicht 100% erwerbsunfähig sein. Denn plumb gesagt: wer nicht laufen kann, kann trotzdem gewisse Arbeiten verrichten. Büroarbeit bspw. Vielleicht nicht 8 Stunden am Tag und nicht 6 Tage die Woche.
Also zumindest "sich arbeitsunfähig schreiben lassen" würde sich gerne viele Menschen. Das erlebt man ja quasi täglich oder sieht oder liest es in den Medien, dass sich mit frechem Grinsen Mitt-Vierziger zurücklehnen und freuen, dass sie dem Amt ihr "Rückenleiden" so verkaufen konnten, dass sie nicht mehr arbeiten müssen.
Das soll nicht deine Behinderung abwerten, ich unterstelle dir keine Simulation! Um das klar zu sagen! Aber es gibt genügend Leute, die das tun oder gerne tun würden!
Du sollst auch nicht noch mal anfangen zu studieren. Dieses Beispiel anhand meiner Person zielte nur auch in die Ecke, dass ich genügend Menschen mit Behinderung kenne (auch ehr als 60%, geht ja ziemlich fix, so eingestuft zu werden), die durchaus noch in gewissem Umfang arbeiten könnten und daher nicht zu jammern brauchen, dass sie sich gewissen Luxus nicht leisten können. Ich kann mir auch viel Luxus nicht leisten, dabei arbeite ich bis zu 80 Stunden pro Woche, den größten Teil davon unentgeltlich!
So schwer man es hat, man sollte eben das Verhältnis wahren - und das tun viele Menschen leider nicht mehr, gerade wenn es um Dienstleistungen geht, bei denen man nicht auf den ersten Blick sieht, dass auch dort im Hintergrund eine Menge Menschen arbeiten, die für ihre Arbeit entsprechenden Lohn wollen. Der Dienstleistungssektor ist enorm groß in Gesellschaften wie unserer. Wenn da die Preise derart verfallen würden, wie es sich viele Leute (wie u.a. du, Rudi51) wünschen, würde eine deutliche Mehrheit der Deutschen mehr als nur am Hungertuche nagen...