Ich bin seit ca. einer Woche leidgeplagter Vodafone VDSL 50 Kunde. Zuvor hatte ich als Arcor Altkunde eine 6MBit ADSL Leitung.
Schon direkt nach der Umstellung war mir aufgefallen, dass die Downloadgeschwindigkeit nicht sonderlich beeindruckend war. Teilweise lag sie weit unter der Geschwindigkeit meines alten ADSL Anschlusses.
Ich habe natürlich direkt mal die Hotline angerufen und -wie zu erwarten war- kommt am Ende dann nur ein: "Das muss wohl an ihrem PC liegen."
Klasse, da ich ja auch soviel geändert habe seit der Umstellung... sehr stichhaltiges Argument! :/
Um nicht ganz unvorbereitet in die nächsten Auseinandersetzungen mit dem Support zu gehen, habe ich heute mal ein wenig umfangreicher Daten gesammelt.
Angefangen habe ich mit einem Testdownload von folgendem Server: ftp.hosteurope.de/he/cdn/
Da ich von dem Server weiss, dass er keine Bandbreitebegrenzung pro Download hat (jedenfalls keine, die bei 50MBit relevant wäre) und insgesamt eine sehr hohe Performance liefert, erschien mir das als ideales Testumfeld.
Zuvor habe ich noch über einen Server, der hier in Düsseldorf in einem Rechenzentrum steht und mit 1GBit angebunden ist, die Verfügbarkeit überprüft mit dem Ergebnis, dass mir der Server konstante 50MB/s (Megabyte) geliefert hat. Mein lokaler Test ergab hier zur selben Zeit gerade einmal 400kb/s und der Test bei einem Freund, der einen Telekom VDSL 50MBit Zugang hat ergab 3MB/s.
In sofern darf man wohl davon ausgehen, dass das Problem wirklich vorhanden ist und nicht an einem evtl. ausgelasteten FTP Server liegt. Überhaupt kriege ich eigentlich von keinerl Quelle aus wirklich höhere Geschwindigkeiten als 700kb/s. Da hätte ich wohl auch bei meinem alten ADSL bleiben können.
Weiterhin -und das ist für mich fast noch problematischer- scheint das Peering zwischen Vodafone und Level3 gnadenlos überlastet zu sein. Da das Routing zu einem meiner Server im Rechenzentrum über Level3 läuft, ist mir das leider beim Kopieren des täglichen Backups sehr deutlich aufgefallen. Auch hier gilt, dass ich in der Vergangenheit immer die 6MBit konstant auslasten konnte. Mit dem VDSL Zugang komme ich in den Abendstunden auf gerade einmal unter 100kb/s und dazu kommt noch ein Paketloss von teilweise über 5%. Parallel habe ich die Werte in unserem Unternehmen getestet, wo wir einen 6MBit Vodafone Arcor Anschluss haben. Dort tauchen interessanterweise keinerlei Probleme auf. Das Routing sieht btw. sehr ähnlich aus, aber man weiss halt nicht, in wiefern per VPN eben doch anders geroutet wird.
Hier mal ein pathping von meinem VDSL Anschluss aus:
Mich würde nun interessieren, ob hier jemand die Problematik bestätigen kann oder ob ich eher nur ein lokales Problem habe?
Insgesamt ist der Anschluss so fast nicht sinnvoll zu verwenden und ich würde -sofern sich an den Werten nichts ändert- sofort wieder auf meinen alten Zugang zurück wechseln.
Eine weitere Frage hätte ich auch noch: Hat schon mal jemand aufgrund so einer unterirdisch schlechten Leistung erfolgreich seinen Vertrag gekündigt bekommen? Ich wäre ja eigentlich sowieso lieber zur Telekom gewechselt, aber da mein Vertrag mit Vodafone noch 1 Jahr gelaufen wäre, dachte ich mir es mal mit VDSL bei Vodafone zu versuchen... oh man, was ein Reinfall!
Edit: Noch ein Hinweis zu den erreichbaren Downloadgeschwindigkeiten, weil meine Ausführungen evtl. nicht ganz eindeutig sind. Die ca. 700kb/s sind nicht das Limit der Leitung, denn wenn ich z.B. einen gut verfügbaren Torrent herunterlade, dann komme ich auf knapp 30MBit/s.
Nein, leider nicht. In der Praxis verschärfen sich die Probleme in den Abendstunden zur Zeit eher noch. Sonntags abends kam ich letztens auf stolze 20% Packetloss und Downloads bewegen sich im Bereich von manchmal echter ISDN Geschwindigkeit von 8kb/s.
Immerhin habe ich aber mittlerweile vom Vodafone Support die Auskunft erhalten, dass das Problem bekannt sei und man daran arbeite. Als Ausgleich wolle man mir 2 Monatsgrundgebühren erlassen. Allerdings war das bei meiner letzten Rechnung eindeutig noch nicht der Fall. Ich bin da doch arg skeptisch, nachdem man mir nach einem halben Dutzend Telefonaten mit dem Support erklärt hatte, dass meine Telefonnummernportierung in Bearbeitung sei, nur um mir dann beim Anruf darauf mitzuteilen, dass gar kein Auftrag vorläge. Ich werde jetzt noch die erste Dezemberwoche abwarten und dann mehrfach schriftliche Nachbesserung einfordern und schlussendlich dann zusehen, dass ich aus dem Vertrag herauskomme.
Ich hätte echt nicht gedacht, dass es solch dermassen heftige Probleme bei den Providern noch geben würde, aber Vodafone ist da wohl für jegliche Art der Überraschung zu haben.
Im übrigen will ich hier mal anmerken, dass man auch als User das Problem durchaus über Traceroutes inkl. Packetlossauswertung eingrenzen kann. Demnach besteht u.A. ein sehr deutlicher Engpass hin zu Level3. Ich habe ehrlich gesagt so meine Zweifel, dass man den nicht recht schnell beheben könnte, wenn man denn wollte.
Mal wieder ein Update: Ich hatte heute endlich mal jemanden beim Support an der Strippe, der auch ein wenig was zu den technischen Aspekten sagen konnte.
Es ist wohl wirklich so, dass der Traffic komplett über die Telekom läuft und diese zur Zeit einfach ihre eigenen Kunden höher priorisiert. Ob der Hintergrund nun der ist, die Konkurrenz auszubremsen oder ob die Kapazitäten schlicht weg zu knapp bemessen sind, konnte er jedoch auch nicht sagen. Allerdings besteht das Problem bundesweit und -die Aussage war etwas schwammig- könnte der Fall sogar schon bei der Bundesnetzagentur liegen.
Im Ergebnis heißt es also erst einmal weiter warten.
Es ist wohl wirklich so, dass der Traffic komplett über die Telekom läuft und diese zur Zeit einfach ihre eigenen Kunden höher priorisiert.
Wie soll ich mir das vorstellen? Das geht doch gar nicht!
Im WWW gelten nach wie vor dieselben Grundsätze: ALLE Daten (also wirklich ALLE) werden absolut gleichberechtigt übertragen. Sowas gibt es nicht, dass über ein und dieselbe Leitung Daten von Person A schneller als die Daten der Person B übertragen werden.
Von daher kommt lediglich die Überbelastung der bestehenden Infrastruktur in Betracht und da kann Vodafone wirklich nichts tun, wenn es die Leitungen der Telekom sind...
Natürlich geht das und wenn es nur über ein abweichendes Routing umgesetzt wird. Auch innerhalb des Telekomnetzes muss ein Paket keineswegs von Punkt A nach B über die selbe Route laufen. Weiterhin kann die Telekom z.B. je nach IP-Bereich einen anderen Übergabepunkt z.B. zu Level3 verwenden, der ggf. nicht für die hohen Kapazitäten ausgelegt ist.
Auf die Spitze getrieben könnte die Telekom sogar völlig problemlos den Traffic von Vodafone einmal komplett um den Globus routen.
Du solltest dir vielleicht auch mal die Angebote einiger großer Backbone Betreiber anschauen. Fast alle bieten dir beim Trafficeinkauf verschiedene QOS Optionen an, die dann eben unterschiedlich abgerechnet werden.
Hallo Herr Rossi
Soweit mir bekannt ist, mieten die Provider bei der Telekom eine bestimmte Bandbreite für ihre Kunden zwischen DSLAM und BBRAR. Je höher diese Bandbreite, desto höher auch der Preis, der hierfür zu bezahlen ist.
Wenn ein Provider hier spart, müssen die Kunden die sich diese Bandbreite teilen mit eventuellen Überlastungen leben.
Im übrigen teilt der BBRAR allen Anschlüssen unabhängig vom Provdier die IP-Adresse zu, sodas es sein kann, das heute ein Vodafone-Kunde die IP-Adresse hat und Morgen ein Telekom-Kunde. Wie soll da ein explizietes (Providerabhängiges) Routing funktionieren.
Bist du dir da sicher bzgl. der IPs? Eine Namensauflösung meiner IP liefert eigentlich immer eine saubere Zuordnung zu Arcor/Vodafone über die Domäne. Das passt auch 5 Sek. nach einer Zwangstrennung bei Erhalt einer neuen IP. Ich habe jedenfalls noch nie bei der Namensauflösung meiner IP irgend etwas anderes als eine Arcor Domäne im Namen gehabt. Das spricht schon irgendwo eher dafür, dass die Provider ihre eigenen IP-Netze benutzen, es sei denn der Traffic wird in irgend einer Form getunnelt. Wenn dem so ist, dann bietet sich aber auch da wieder ein Ansatz für die Telekom zu priorisieren.
Schlussendlich ist es aber eigentlich auch ziemlich egal. Natürlich kann ich die Aussage des Supports nicht abschließend auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Es bleibt mir lediglich die Indizien zu nehmen und meine Schlussfolgerungen zu ziehen.
Als Tatsache bleibt lediglich, dass mein VDSL Zugang über Vodafone gegenüber einem VDSL Zugang über die Telekom eine Vielzahl von Engpässen aufweist. Im Falle von Level3 ist es dabei mehr als deutlich erkennbar, bei anderen Zielen eher nur indirekt über geringe Transferraten.
Bist du dir sicher, das bei euch nicht doch Vodafone Ports hat.
Es kann natürlich auch ein VLAN-Tunnel zu Vodafone geschaltet werden. Nur dann ist es so, wie ich in meinem vorherigen Beitrag geschrieben habe. Dieser Tunnel hat nur eine begrenzte Bandbreite, die Vodafone bei der Telekom bestellen muss. Auch die Priorisierung muss dann von Vodafone beauftragt werden. Da ist best effort (so gut wie möglich) auch günstiger als eine höhere Priorität.
Dieser Verkehr würde dann auch nicht von der Telekom geroutet. Wo dan wieder der Übergang von Vodafone zu Level3 ins Spiel kommt. Bis zu diesem Punkt hast du ja, soweit ich mich erinnern kann, keine Probleme.
Ne, da bin ich mir natürlich nicht sicher. Vodafone baut ja soweit ich das mitbekommen habe auch an einem eigenen VDSL Netz oder?
Ich weiss natürlich nicht, wie das hier in Düsseldorf aussieht. Allerdings würde ich mal vermuten, dass wenn es ihr eigenes Netz wäre, dass es dann von der Anbindung her keinen großen Unterschied zu den ADSL Zugängen geben sollte oder? Da ich vorher einen ADSL Zugang hatte und unser Burö immer noch per Vodafone ADSL angebunden ist und es dort keinerlei Engpässe gibt, liegt schon die Vermutung nahe, dass da beim Routing einiges anders läuft und der VDSL Zugang hier komplett über die Telekom läuft.
Wenn ich deine Angaben richtig interpretiere, dann müsste ich ja schon irgendwo davon ausgehen, dass Vodafone hier schlichtweg auf Kosten optimiert und die Telekom nur das abliefert, was Vodafone einkauft oder? Wenn dem so ist, dann werde ich wohl noch lange auf eine Verbesserung warten können. :/
Ja klasse Antwort.... willst du mir damit jetzt sagen, warum ich so blöd bin Vodafone Kunde zu sein?
Da kann ich dich beruhigen. Das bin ich nicht aus freien Stücken. Meine einzige bewusste Wahl war damals ISIS hier in Düsseldorf. Mittlerweile wurden die allerdings von Arcor und dann von Vodafone aufgekauft und dank deren tollen Vertragsmethoden kriegt man bei jedem Pixel, den man in den Verträgen ändert, direkt jedesmal wieder eine Vertragslaufzeit von 2 Jahren aufgebrummt.
Du kannst mir glauben, dass ich längst weg wäre von Arcor/Vodafone...
Was erwartest du?
Welches kapitalistische Unternehmen kalkuliert nicht gewinnoptimiert?
Die von dir gemietete Leistung muss nur in einem gewissen Bereich erbracht werden, ein Berich mit Ober- und Untergrenze.
Wenn VF nun so klakuliert, dass diese Bereiche eher zur Untergrenze hin erfüllt werden - ist das eben so. Wem's nicht passt, der muss wechseln.
Und da du offenbar schon lange festgestellt hast, dass bei jeglicher Vertragsänderung die Vertragslaufzeit angepasst wird (ist ja immerhin eine einseitige Veränderung, da steht dem Vertragspartner eine Anpassung zu), hättest du halt mal die entsprechende Zeit die Füße still halten müssen, dann hätteste längst kündigen und wechseln können.
Aber nein, stattdessen wird auf irgendwelcher angeblicher (beweisen kannst du nichts) Routing-Defizite im 3rd Level oder angeblicher Beschränkungen für den Kunden aus Kalkulationsgründen (auch hier hast du keine Beweise) rumgeritten...
Wollen wir jetzt hier eine Kapitalismusdebatte aufmachen oder was?
Ehrlich gesagt wird mir das hier langsam echt zu blöde. Egal was man sagt, man wird hier permanent als der Doofe hingestellt.
Ich glaube wir können uns darauf einigen, dass ihr mich hier nicht wollt und ich euch eigentlich auch nicht will. Hatte mir wohl unter diesem Forum etwas anderes vorgestellt.
Also nix für ungut und tschüss!
heftige Bandbreitenprobleme Vodafone VDSL
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Zitat von Herr_Rossi
