in vielen ländlichen Gebieten wird ja derzeit DSL ausgebaut. Bei uns in Hilzingen (LKR Konstanz) auch. In einigen Ortsteilen ist der Ausbau schon vollzogen.
Ich kenne jedoch nur Telekom Kunden in diesen Gebieten. Mich würde als ARCOR Kunde interessieren, wie das bei den anderen Anbietern (nicht nur ARCOR bzw. jetzt Vodafone) gehandhabt wird. Die "echten" Reseller sollten da ja auch profitieren. ARCOR ist hier kein Reseller weil ARCOR in meinem Vorwahlgebiet eigene Technik einsetzt. Ich habe einen ARCOR Vollanschluss (ISDN Komfort Anschluss, DSL1000) Telekom bot in meinem Ortsteil bisher maximal DSL-light (390Kb/sek) an.
Gibt es Erfahrungen in Ausgebauten Gebieten bei Alice-, 1&1-Kunden, und anderen, ob bei der Umstellung auf die DSLAMs ALLE die höhere Geschwindigkeit bekommen, oder "bedient" der "rosa Riese" seine Kunden exclusiv?
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Schrippe
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Schrippe
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AW: DSL Ausbau auf dem Land - Reseller
Moin hegauer!
Es ist grundsätzlich so, dass für denjenigen, der die Infrastruktur ausbaut, die Möglichkeit besteht, bis zu zwei Jahre "Investitionsschutz" geltend zu machen.
D.h. dass das ausbauende Unternehmen (in deinem Fall die Telekom) die neu gebaute Infrastruktur (also Leitungen, Verteiler und Ports) ausschließlich selbst für seine eigenen Kunden nutzen darf. Ohne auch nur einen Port an die Konkurrenz abgeben zu müssen.
Je nachdem, wie groß der Beitrag bspw. einer Gemeinde, an den Gesamtkosten des Ausbaus war, gilt dieser Investitionsschutz ein halbes, ein oder eben maximal zwei Jahre.
Kurzum: wenn bei dir die Telekom ausbaut, hat sie Investitionsschutz und infolge dessen werden Reseller zunächst keinerlei bessere Lei(s)tungen bieten können.
Der Rattenschwanz könnte aber auch noch kommen: wenn die Telekom bspw. damit rechnet, 1000 neue Kunden durch den Ausbau gewinnen zu können und dementsprechend 1000 neue Ports verbaut und in der Zeit des Investitionsschutzes tatsächlich alle 1000 Ports vergeben werden, dann gucken die Reseller auch nach Ablauf des Investitionsschutzes in die Röhre. Denn wo kein freier Port, da kein DSL-Anschluss.
Man muss also schon ein bissl Glück haben, wenn man darauf spekuliert, nach Ablauf des Investitionsschutzes bei einem Reseller eine schnellere Leitung zu bekommen. Das kann nach hinten losgehen...
danke für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Aber vielleicht ist es auch nur "angelesenes Wissen". Oder beruhen Deine Aussagen auf persönlichen Erfahrungen aus einem Ausbaugebiet bei einem Reseller?
Mein angelesenes Wissen zu dieser Thematik deckt sich mit Deiner Aussage. Aber ich möchte es verifizieren. Es gibt leider zu viele theoretische Aussagen zu dem Thema, die teilweise stark von der Praxis oder der Wirklichkeit (dem echten Leben) abweichen
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45grisu
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AW: DSL Ausbau auf dem Land - Reseller
Hallo
Ich habe inzwischen gelernt, das es auch davon abhängig ist, ob eine Ausschreibung durchgeführt wurde und wie diese Ausschreibung formuliert ist.
In den neueren Ausschreibungen ist ein diskriminierungsfreier Zugang aller Provider auf die neuen Ports zu ermöglichen. Dies betrifft alle Technikpartner. D. H. wenn telefonica ausbaut, muss Telefonica auch die Telekom auf die Ports lassen. Auch Kabelnetzbetreiber sind davon betroffen.
In diesen Ausschreibungen ist auch kein Investitionsschutz mehr vorgesehen.
@hegauer
Ich könnte mit vorstellen, das Arcor/vodafone-Kunden bei euch erstmal in die Röhre gucken. Wenn Arcor/vodafone auf der eigenen Technik noch Ports frei hat, werden wohl erst diese beschaltet.
Auch glaube ich kaum, das eine Umschaltung bestehender Arcor/vodafone-Kunden in Frage kommt.
Da hilft wahrscheinlich nur ein Providerwechsel.
Wenn die Telekom einen Netzausbau hat wird dies die DSLAMs von Vodafone nicht betreffen. Die stehen weiter an ihrer alten Position.
Erst wenn Vodafone auch ausbaut wird bei Vodafone eine höhere Bandbreite möglich sein.
Dies betrifft allerdings nur Vodafone Kunden die auch auf Vodafone eigene Hardware geschaltet wurde.
Anschlüsse von Vodafone kunden die auf DTAG Hardware basieren können(!) profitieren, müssen aber nicht zwangsläufig.
Das Stichwort Investitionsschutz wurde ja schon genannt.
Thema Ausbau auf dem Land, das würde mich auch mal interessieren. Gibt es irgendwo eine Liste, aus der man ersehen kann, welcher Provider (bei mir ist die DTAG) wann und wo ausbaut? Alles was ich bisher so ergooglet habe, ist teilweise uralt. Es muss doch irgendwo mal transparante Aussagen dazu geben.
In unserer Samtgemeinde habe ich auch schon nachgefragt, da liegt leider noch nichts vor.
Es wäre toll wenn es eine solche Übersicht geben würde aber nochnichtmal einzelne Provider führen solche Listen die für die allgemeinheit zugänglich sind.
Auch durch direkt Nachfrage bei den Providern erhällt man keine Infos - die Leute die diese Informationen haben sitzen einfach ein paar Ebenen über den "normalen" Call Center Mitarbeitern.
Hallo,
Es ist nicht nur so, dass die Callcenter ein paar "Ebenen" höher oder tiefer sitzen, sie sitzen in einem ganz anderen Boot. Wie die Firmen, die im Auftrag der Telekom die Gräben graben, oder die Kabelenden "verdrillen" (bildlich gesprochen).
Sogar beim "immernoch" Monopolisten sind für diese Aufgaben externe Firmen "zuständig". Dass man da nichts anderes zu hören bekommt, wie vorgefertigte Textbausteine, darf einem nicht wundern.
In über 95% der ländlichen Gebiete gibt es auf dem Festnetzsektor keine Wettbewerber zur Telekom. Arcor bzw. jetzt Vodafone ist im ländlichen Gebiet mit eigener Hardware nicht vertreten. Da wo Vodafone als Reseller auftritt hängen sie genau so am langen Arm der Telekom wie alle anderen Reseller.
Die Informationstaktik ist selbst da wo (finanziell gefördert) ausgebaut wird so, dass man nichts konkretes erfährt. Noch nicht einmal die zuständigen Gemeinde Gremien wissen, was Sache ist. Vielleicht ist das sogar gut so, weil sonst sicher ein Gerangel los ginge, weil jeder der erste sein will, der vom Ausbau profitiert. Ich hab grad mit einem "Handwerker" (kein Schreibtischtäter!) gesprochen, der an unseren DSLAMs arbeitet. Demnach sind über die Hälfte der Anschlüsse schon "ready". Aber die Umschaltung erfolgt erst, wenn ALLE "ready" sind. Eben um besagtes Gerangel zu vermeiden.
Eine Karte über Ausbaugebiete gibt es wahrscheinlich gar nirgends. Dazu müssten ja alle Planungen aller Firmen akribisch erfasst werden. Das geht schon mal organisatorisch nicht. Zudem sind die einzelnen "Akteure" genau so wie bei den Tarifen, daran interessiert, dass keiner durchblickt. Desinformation ist sozusagen der Nasenring, an dem der Bulle zum "Schlachter geführt wird".
Noch nicht einmal die zuständigen Gemeinde Gremien wissen, was Sache ist.
Eine Karte über Ausbaugebiete gibt es wahrscheinlich gar nirgends. Dazu müssten ja alle Planungen aller Firmen akribisch erfasst werden. Das geht schon mal organisatorisch nicht.
Da muss ich doch beiden "Thesen" widersprechen.
Dafür ist unser schönes Land einfach viel zu bürokratisch strukturiert und infiltriert.
An den entsprechenden Stellen bei den Gemeinden und bei den Unternehmen weiß man sehr genau über alles Bescheid, über jede Baustelle, über jede Baumaßnahme usw.
Sowas gibt es in Deutschland nicht, dass derartige Dinge nicht bekannt sind.
Einzig preisgegeben wird es nicht. Aber das ist ja bekanntlich fast überall so. D.h. aber noch lange nicht, dass es das dann nicht gibt...