Internet Grundsatzdiskussion - warum in Deutschland kein Grundrecht?
Hi, würde gern hier mal eine kleine "politische" Debatte anstoßen.
Warum kann man dem Beispiel der Finnen nicht folgen und Deutschland attraktiv für Firmen und Einwohner machen?
Und nicht nur die Finnen, auch Frankreich, Estland und die Schweiz haben einen Internetzugang zum Grundrecht erklärt, allerdings bezieht sich deren gesetzliche Regelung nicht auf Breitbandzugänge, wobei Finnland Pionierarbeit leistet.
Bis 2015 100mbit in Finnland als Grundversorgung.
AW: Internet Grundsatzdiskussion - warum in Deutschland kein Grundrecht?
Zitat von Bernard.Sheyan
Spätestens bei Kassensystemen und/oder Alarmschaltungen, also einer direkten Schaltung zu Feuerwehr oder Polizei kannst du NGN vergessen. Festnetz funktioniert nämlich dann noch, wenn dein Internet inclusive NGN längst abgesegelt ist.
Zu Anfängen des Telefons hat man das auch gesagt... was auch war. Wenn es dennoch irgendwann nur noch ein System geben sollte, wird bis dahin noch viel Zeit vergehen, bis eine gewisse Funktionsgarantie vorhanden ist.
Und zum Thema Recht auf Telefon habe ich mal folgendes gesehen: nach § 35 Abs. 1 Satz 1 TKG ist die Telekom als marktbeherrschender Anbieter von Ortsnetzen verpflichtet, jeden nachfragenden Nutzer an ihr Netz anzuschließen. Wie das vonstatten gehen muss, ist in der Telekommunikations-Kundenschutzverordnung (TKV) geregelt.
In meinem Buch steht für TKV Telekommunikationsverordnung.
@Titoo
Kann mir gut vorstellen, dass da nicht explizit drinsteht, wie der simple Telefonanschluss zu realisieren ist.
Mach mir doch mal vor, wie du NGN bekommst, wenn schon von Haus aus aufgrund der Länge der Leitung maximal DSL light möglich ist. Und die Telekom betreibt als (fast) Einziger das zweigleisige System, weil sie auch fast ausschließlich die dafür nötige Infrastruktur haben.
Die VSE Net konnte schon zu deren Anfang auch einen simplen analogen Telefonanschluss bereitstellen. Was hat NGN mit der DSL Geschwindigkeit zu tun? (Hab ich da was übersehen?)
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Zitat von Kurt_Wuffner
Die VSE Net konnte schon zu deren Anfang auch einen simplen analogen Telefonanschluss bereitstellen. Was hat NGN mit der DSL Geschwindigkeit zu tun? (Hab ich da was übersehen?)
Na, was meinst du, worüber NGN im Endeffekt läuft? Das ist ein paketübermittelnder Dienst ähnlich VoIP. Und wie bitte möchtest du die Pakete übertragen? Mittels Siemens Luftleitung, angetrieben von Lust und Liebe?
Wenn nur die Telekom mit DSL light zur Verfügung steht, wie willst du dann NGN realisieren? Das erkläre mir doch mal!
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Zitat von Titoo
Also Telefon in Dose rein und man kann telefonieren. Sowas lässt sich über NGN auch nicht realisieren, da ich zumin. einen Startcode in irgendeine davorgeschaltete Box eingeben muss.
Hi, das ist so nicht ganz richtig, es gab und gibt auch eine portbezogene Selbstkonfiguration, natürlich nur mit geeigneter Hardware.
Ins Topic--
Ich seh das Problem darin, das Netz und Anbieter nicht getrennt sind. Diese Meinung habe ich schon oft geäussert, die meisten** Investitionen ins Netz erfolgten doch von Steuergeld zu Zeiten als die Deutsche Telekom noch keine AG war, sondern 100% Staatsunternehmen. Da reicht meiner Meinung nach es nicht eine Bundesnetzagentur zu haben, sondern eine Firma die das Netz wartet und pflegt und die Telefonanbieter und alle diese Anbieter müssen die Leitung zu gleichen Konditionen mieten.
BG
** mit meisten meine ich Summe in km und Material nicht Kosten in Euro, die sind heute natürlich viel höher, warum? ist doch klar nennt sich Inflation der Diesel kostete 1999 auch nur 45 ct/Liter
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Hallo
Wie Titoo hier schon geschrieben hat, wird es durch Annex J möglich sein, auch an DSL Light-Anschlüssen NGN zu betreiben. Durch Annex J wird der Upload auf einen Wert erhöht, der es ermöglicht ein VoIP-Gespräch zu führen.
NGN ist nichts anderes als VoIP.
Für nicht DSL-fähige Anschlüsse ist eine spezielle Baugruppe in den DSLAMs vorgesehen, die einen analogen Anschluss bereitstellt.
Aus einem DSLAM wird dann ein MSAN (Multi Service Access Node).
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Zitat von Cservice
Ich seh das Problem darin, das Netz und Anbieter nicht getrennt sind. Diese Meinung habe ich schon oft geäussert, die meisten** Investitionen ins Netz erfolgten doch von Steuergeld zu Zeiten als die Deutsche Telekom noch keine AG war, sondern 100% Staatsunternehmen. Da reicht meiner Meinung nach es nicht eine Bundesnetzagentur zu haben, sondern eine Firma die das Netz wartet und pflegt und die Telefonanbieter und alle diese Anbieter müssen die Leitung zu gleichen Konditionen mieten.