Hallo zusammen, ich habe gestern auf der Seite "alice-dsl.de" einen Vertrag (Alice Fun) für eine Internet- und Telefonflatrate abgeschlossen. Diesen würde ich nun gerne widerrufen, da ich im Nachinein einige Sachen über Alice gelesen habe, die mir nicht ganz koscher vorkommen.
Normalerweise sollte so ein Widerruf (innerhalb von 2 Wochen) ja kein Problem darstellen, allderdings bietet Alice die Möglichkeit an, auf sein Widerrufsrecht durch das Setzen eines Hakens zu verzichten. Diese Möglichkeit soll die Bearbeitungsdauer entsprechend um die 2 Wochen Widerrufsfrist verkürzen.
Während des Bestellprozesses kommt man irgendwann an den Punkt "6. Anschluss". Hier hat man drei Auswahlmöglichkeiten bezüglich des Anschlusstermins:
1. Ich möchte meinen Anschluss so bald wie möglich nutzen.
2. Um meinen Anschluss schnellstmöglich nutzen zu können beauftrage ich Alice, mit der Ausführung meines Auftrages schon vor Ende der Widerrufsfrist zu beginnen. Widerrufsbelehrung
3. Ich wünsche einen späteren Zeitpunkt
Termin: frei wählbar
Da ich es relativ eilig hatte, habe ich mich für Punkt 2 entschieden. Klickt man auf den Link "Widerrufsbelehrung", so liest man ganz unten:
"Besonderer Hinweis:
Ihr Widerrufsrecht erlischt vorzeitig, wenn der Vertrag von beiden Seiten auf Ihren ausdrücklichen Wunsch hin vollständig erfüllt ist, bevor Sie Ihr Widerrufsrecht ausgeübt haben.
Ende der Widerrufsbelehrung."
Ist das überhaupt rechtmäßig? Wie komme ich jetzt am besten aus dem Vertrag wieder raus? Bis jetzt habe ich logischerweise noch keine Post o. Ä. erhalten, lediglich eine Bestätigungsmail.
Jedenfalls habe ich vorhin einfach mal bei Alice angerufen und gesagt, dass ich meinen gestern abgeschlossenen Vertrag widerrufen möchte. Dort hies es das wäre kein Problem, ich würde nächste Woche eine Bestätigung per Post erhalten. Da ich aber im Internet gelesen habe, dass Alice wohl öfters vorerst dem Widerruf zusagt und dann im Nachinein darauf verweist, dass man ja auf sein Widerrufsrecht verzichtet hat, habe ich noch mal nachgefragt, was es mit dieser Klausel auf sich hat. Plötzlich meinte der Mitarbeiter dann gesehen zu haben, dass ich den Vertrag ja bei einem Händler vor Ort abgeschlossen und somit natürlich kein Widerrufsrecht habe. Das habe ich dann natürlich verneint und noch mal explizit nachgefragt, ob der Widerruf denn nun anerkannt würde, wenn ich den Vertrag wirklich im Internet abgeschlossen habe. Das hat mir der Mitarbeiter dann auch bejaht, aber dazu gesagt, dass seine Kollegen prüfen werden, ob das auch wirklich der Fall ist.
Was ist davon zu halten? Wie sollte ich jetzt weiter vorgehen? Es ist ja schon sehr eigenartig, dass dem Mitarbeiter das dann plötzlich auffällt, wenn ich speziell nach dieser Klausel frage. Kann ich mich im Zweifelsfall auf seine Aussage, dass das bei einer Onlinebestellung kein Problem ist, berufen? Ich werde auf jeden Fall auch noch schriftlich widerrufen.
Das ist wohl ein Fall für den Juristen.
Ich würde umgehend per Übergabe-Einschreiben den Vertrag widerrufen und gleichzeitig den Rat eines Rechtsanwaltes einholen.
Formell hast Du ja auf dein Widerrufsrecht verzichtet, ob das aber auch rechtlichen Bestand hat sollte vllt. ein RA klären
Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich jeden Monat wieder kündigen kann. Selbst wenn diese Klausel rechtens sein sollte, wäre es für Alice doch auch nicht wirtschaftlich, wenn sie an dem Vertrag festhalten würden und ich dann nach einem Monat wieder kündigen würde. Oder irre ich mich da, was die Kosten für die Freischaltung etc. angeht?
Dann könntest Du ja auf den RA und die zusätzlichen Kosten verzichten.
Einschreiben mit Wideruf und evtl. noch den Zusatz:
"Sollten Sie den Widerruf nicht anerkennen kundige ich ersatzweise hiermit den Vertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt."
Dann kann sich Alice ja aussuchen, wie sie es gerne hätte
Naja vor dem Gespräch wurde gesagt, dass alle Gespräche aufgezeichnet werden, es sei denn man sagt ausdrücklich, dass man das nicht will. Ich habe nichts gesagt, also sollte es eigentlich eine Aufnahme davon geben. Natürlich sollte es für Alice ein Leichtes sein die Aufnahme zu löschen und/oder zu sagen, dass es keine gibt.
Aber warum beweisen? Wenn man mündlich einen Vertrag abschließt, ist dieser ja auch gültig. Wenn ich mich auf die Aussagen der Mitarbeiter nicht verlassen kann, ist das ganze ja irgendwie witzlos.
Mich würde ja interessieren, was du so Grenzwertiges über Alice gehört hast, dass du es nicht einmal selber ausprobieren möchtest. Denn Grenzwertiges gibt es bei JEDEM Provider zu lese oder zu hören.
Ansonsten, Sprachaufzeichung, da hatten wir letztens einen anderen Fall, mit Versatel, und da war dann halt leider keinerlei Aufzeichnung mehr zu finden, die dem Kunden bei der Kündigung dienlich gewesen wäre.
Im übrigen ist es NICHT witzlos. Sonst könnten die Kunden ja Wunder was behaupten, was ihnen irgendwer am Telefon eingesäuselt hat. Deshalb mach dir das einfach mal zur Regel:
Irgendwelche Versprechen IMMER schriftlich geben lassen, sofern diese Aussagen nicht in den AGB zu finden sind.
Habe heute eine Bestätigung meiner Stornierung erhalten.
Sehr geehrter Herr Mustermann,
wir bestätigen Ihnen heute die Stornierung Ihres Auftrags. Ihre Entscheidung bedauern wir sehr.
Wenn Sie bereits ein Paket mit den technischen Geräten für die Nutzung des Alice-Produkts von uns erhalten haben, senden Sie dieses Paket bitte innerhalb der nächsten 7 Tage an uns zurück (Rücksendeschein liegt dem Paket bei). Sollten diese Geräte nicht bei uns eingehen, müssen wir Ihnen leider den Warenwert hierfür in Rechnung stellen.
Wir würden uns freuen, Sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut als Kunden begrüßen zu dürfen. Alice ist in immer mehr Städten und mit ständig erweitertem Produktangebot für Sie da. Aktuelle Informationen erhalten Sie im Internet auf Alice DSL Angebote - Alice steht für schnelles Surfen und Telefonieren
Viele Grüße
Ihr Alice Team
Insofern dürfte sich der Fall wohl erledigt haben. Danke für eure Hilfe!