O2 - VDSL Verarschung

ursprünglich hatte ich einen Alice-Flat-Fun Tarif, ISDN und entsprechend drei Rufnummern. Alice/Hansent konnte mir in den vergangenen 3 Jahren kein VDSL anbieten, obwohl die Nachbarstraßenzüge bereits diese Option hatten.

Im Marz habe ich nochmals überprüft, ob nun der neue Eigentümer Telefonica/O2 VDSL möglich macht, immerhin hätte O2 einiges an Kundendienst nachzuholen. Und siehe da, der VDSL Check fiel positiv aus. "Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, daß die Option Speed [VDSL 25 - 50 MBit im O2-Jargon] an ihrer Adresse möglich ist". Ich habe mich natürlich gefreut, der Sache aber nicht ganz getraut. Also nochmals geprüft - und mal spasseshalber andere Hausnummern eingegeben. Immer das selbe. Es geht.

Nun ist es so, daß O2 für Kunden der alten Alice-Tarife keinerlei Bewegungsmöglichkeiten zuläßt. Man kann nichts hinzubuchen, nichts ändern, nichts wegbuchen lassen. O2 zwingt den Kunden dazu, 29 Euro für eine "Umstellung" zu zahlen, die, will der Kunde die gleiche Preisklasse behalten, eine Abstufung des Angebotes darstellt, denn O2-Flat M, das O2 Äquivalent, ist analog, die Telephonie erfolgt über Breitband mit all ihren Nachteilen und der Kunde verliert nebst ISDN auch noch die beiden Nebennummern. Es sei denn, der Kunde zahlt 10 Euro mehr, dann darf er ISDN behalten, darf Optionen buchen oder entfernen.

Nach einer nochmaligen Prüfung wollte ich dann die Option Speed, also VDSL, über das Web-Portal buchen. Ging nicht, aus oben beschriebenen Knebelgründen. Also habe ich einen Wechsel des Tarifs veranlaßt. Nach drei Wochen und damit Ablauf der 14 tägigen Rücktretemöglichkeit von diesem Vertrag wurde der Anschluß geschaltet und auf NGN umgestellt. Ohne die 10 Watt schluckende O2 Box geht jetzt gar nichts mehr in Sachen Telephonie, denn VoIP benötigt eine vergatterte O2 Box.

Nebenbei, diese O2 Box W4421 läßt sich nicht konfigurieren, die Firmware 1.01.19h verweigert mir das Setzen eines Schutz-Paßwortes, um ungebetenenen Zugriff zu vermeiden. Eine Unverschämtheit in meinen augen, denn erst im letzten Jahr haben sich diese O2 Engeräte als offene Sicherheitsrisiken offenbart.

ich habe nun, um dem Wunsch VDSL nachzukommen, direkt mit der Kundenhotline telephoniert. Denn die Option "Fastpath" in meinem Tarif ist inkompatibel zu VDSL und es dauert ungefähr 7 bis 10 Tage, bis über das Webinterface diese Option deaktiviert ist. Dann erst kann man VDSL hinzubuchen - was nebst versand der Hardware wieder einige Tage in Anspruch nimmt. Also, die Kundenhotline angerufen und nochmals geklärt, ob VDSL an meiner Adresse möglich ist. Ja. Kommentar: "Es sieht sogar sehr gut aus ..."

Bereits in Vorfreude auf VDSL habe ich dann die vergangenen beiden tagen meinen Auftragsstatus fast im Zweistundentakt begutachtet - und plötzlich waren alle Optionen wieder restauriert (Fastpath). Heute Früh kam dann via Email - kein Hotlineanruf! - ein Schriftstück. Man bedauere seitens O2, daß die gewünschte Option nicht schaltbar sei.

Nun kann sich keiner vorstellen, wie ich innerlich koche! Juristisch gesehen habe ich durch die Umstellung durch das Webportal eine Umstellung ohne Bedingungen veranlaßt und mich lediglich auf die O2 Aussagen des VDSL-/Speed-Checks verlassen. Was tausende anderer Kunden auch tun.

Ich werde O2 bitten, meinen alten ISDN Vertrag zu restaurieren. Die Chancen sind gleich Null, aber den Spaß werde ich mir gönnen, um eine handfeste Aussage seitens O2 in Händen zu halten.

Man kann vielleicht von einem Versehen sprechen. Wenn dem so ist, bestünde ja kein grund, meinen alten Vertrag mit ISDN und drei Rufnummern zu restaurieren, denn ohne die Option VDSL mutet es dümmlich an, einen hervorragenden Alice tarif auf einen kastrierten und technisch nur für den Anbieter vorteilhaften Anschluß umstellen zu lassen.