Bin wirklich ratlos und der AVM-Support ist leider dumm wie Brot. Vielleicht kann mir hier ja jemand helfen. Was optimal wäre: Wenn hier jemand mit einem ähnlichen Setup (7490 + 100Mbit VDSL) mal versuchen würde mein Problem nachzustellen und mir sagt, ob es bei ihm genauso aussieht:
Leider muss ich feststellen, dass meine neue FritzBox 7490 an meinem VDSL-100 Anschluss (Vectoring, Telekom) nicht die erwartete Uploadgeschwindigkeit liefert. Die Synchronisierung scheint einwandfrei zu funktionieren mit angezeigten ca. 102 Mbit/s Download und ca. 41 Mbit/s Upload. Die tatsächliche Downloadgeschwindigkeit liegt auch mit ca. 90 Mbit/s im sehr guten Bereich. Der Upload ist allerdings sehr langsam und entspricht nicht der angezeigten synchronisierten Geschwindigkeit.
Ich habe inzwischen folgende umfangreiche Tests durchgeführt:
Ich habe einen FTP-Zugang auf meinem Hauptrechner eingerichtet und einen Freund gebeten einen Download von meinem Rechner über das Internet zu starten (jeweils ein einzelnes File von mehreren GB Größe). Die Uploadgeschwindigkeit auf meiner Seite betrug dabei nur ca. 1 MB/s bzw. ca. 10.000 kbit/s. Erwarten würde ich ca. 5MB/s bzw. ca. 40.000 kbit/s.
Dann habe ich die Fritzbox über ein hochwertiges Kabel mit Goldkontakten direkt mit der TAE-Dose verbunden. Dies machte aber keinerlei Unterschied in der Uploadgeschwindigkeit im Vergleich zu meiner üblichen Verkabelung über einen Switch: Damit ist ein Kabelproblem zwischen Fritzbox und TAE-Dose ausgeschlossen.
Dann habe ich meinen Hauptrechner mit einem langen LAN-Kabel (ca. 15m) direkt mit dem LAN1-Port der Fritzbox verbunden (alle LAN-Ports waren im Power-Mode mit 1 Gbit/s konfiguriert). Aber auch hier betrug die Uploadgeschwindigkeit auf meiner Seite weiterhin nur ca. 1 MB/s bzw. ca. 10.000 kbit/s. Damit habe ich einen Fehler in meiner Netzwerkinfrastruktur ausgeschlossen, da alle beteiligten Komponenten direkt mit der Fritzbox verkabelt waren.
Dann habe ich meinen Laptop mit einem 0,5m kurzen Cat5 STP Kabel direkt mit dem LAN2-Port der Fritzbox verbunden und den FTP-Server auf dem Laptop gestartet. Die Uploadgeschwindigkeit bleib aber weiterhin bei schlechten 1 MB/s. Damit habe ich sowohl den Client selbst (da von 2 Clients getestet) als auch das Kabel zwischen Client und Fritzbox (da unterschiedliche Kabel getestet) und den LAN-Port an der Fritzbox (da Port1 und 2 getestet) als Ursache ausgeschlossen.
Dann habe ich den Laptop per WLAN mit der Fritzbox verbunden, allerdings war weiterhin keine Verbesserung der Uploadgeschwindigkeit festzustellen.
Abschließend habe ich dann eine USB 3.0 Festplatte an die Fritzbox angeschlossen und den lokalen FTP-Server direkt auf der Fritzbox konfiguriert. Mein Freund hat nun wieder über das Internet per FTP zugegriffen (diesmal direkt auf die USB-Platte) und einen Download gestartet. Nun war plötzlich die volle Uploadgeschwindigkeit von ca. 4,7 MB/s bzw. ca. 38.000 kbit/s zu sehen! Damit ist sowohl ein Problem mit der Internetverbindung als auch ein Problem am Zielclient ausgeschlossen.
Inzwischen habe ich die Fritzbox sogar bei Amazon austauschen lassen und neu konfiguriert. Leider ohne eine Besserung festzustellen. Damit ist ein zufälliger Defekt an der Fritzbox ebenfalls ausgeschlossen, da mit zwei baugleichen und fabrikneuen Geräten getestet.
Außerdem beschränkt sich die Limitierung nicht nur auf das FTP-Protokoll, sondern auf sämtliche Protokolle. Ich habe zusätzlich Uploads via rsync getestet und auch via http Daten auf mein Strato HiDrive geschoben. In allen Fällen war die Uploadgeschwindigkeit identisch schlecht.
Zusätzlich habe ich nach Recherche im Internet versucht die Transferrate durch Anpassen der MTU-Size am Client-Interface zu verbessern. Diese wird automatisch auf 1468 ausgehandelt. Aber weder ein Verkleinern noch ein Vergrößern der MTU haben irgendeine spürbare Veränderung zur Folge gehabt (auch nicht im Extrembereich von Jumbo-Frames mit MTU 9000). Auch das Tweaken von TCP Receive Window oder ähnlichem habe ich bereits durchexerziert. Ohne Erfolg.
Wenn übrigens mehrere FTP-Uploads gleichzeitig gestartet werden, dann erreiche ich auch in Summe die volle Bandbreite, wobei jeder Einzel-Stream aber weiterhin nicht über ca. 1MB/s hinaus kommt.
Fazit:
Festzuhalten bleibt, dass die Uploadgeschwindigkeit für Einzel-Streams immer dann schlecht ist, wenn der Traffic in irgendeiner Form über die Netzwerkinterfaces der Fritzbox läuft (unabhängig davon welcher Port oder ob LAN/WLAN). Wenn man die Interfaces per direkt angeschlossener USB-Platte umgeht, dann funktioniert es wunderbar. Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Graph im Online-Monitor der Fritzbox während des Uploads fast eine horizontale Linie gezeigt hat ohne größere Ausschläge, so als ob die Bandbreite bei einer bestimmten Geschwindigkeit gekappt oder gedrosselt wird.
Mein angestrebter Use-Case ist: Ich will mein NAS (Qnap) per rsync nach extern sichern. Dafür benötige ich für einen Einzel-Stream eine vernünftige Bandbreite.
Irgendwelche Ideen? Ähnliche Erfahrungen? Was könnte ich noch testen?
Wenn ich die Punkte 3. und 4. deiner Ausführungen richtig interpretiere, tritt das Problem auch bei dem internen LAN-Zugriff, d.h. RECHNER->FB->LAPTOP.
Was passiert, wenn man die Transferrichtung umkehrt?
Danke für den Link, aber das ist nicht mein Problem. Die DSL-Leitung arbeitet absolut fehlerfrei ohne irgendwelche Abbrüche oder Instabilitäten. Und was meine Meinung über den AVM-Support angeht:
Nachdem ich mir mehrere Abende um die Ohren schlage und stundenlange Analysen mache und an AVM weitergebe, bekomme ich nach zwei Wochen folgende lapidare Aussage:
Die Beschränkung eines Einzelstreams auf offenbar 1 MB/s findet nicht seitens der FRITZ!Box statt; wir gehen daher davon aus, dass die
Gegenstelle(n) noch nicht richtig im 40 MBit/s US-Zeitalter angekommen ist
(sind) und daher in aller Regel Upstream-Geschwindigkeiten von mehr als 10 MBit/s nicht unterstützen. Wenn Sie daher eine höhere Upload-Geschwindigkeit benötigen, müssten Sie dies mit der Gegenstelle klären, ob es grundsätzlich möglich ist.
Das ist eine Unverschämtheit, weil sich offensichtlich niemand mit meinen Tests auseinandergesetzt hat (siehe Punkt 6). Wer seine Kunden nicht respektiert, der hat von mir auch keinen Respekt zu erwarten.
Wenn ich die Punkte 3. und 4. deiner Ausführungen richtig interpretiere, tritt das Problem auch bei dem internen LAN-Zugriff, d.h. RECHNER->FB->LAPTOP.
Was passiert, wenn man die Transferrichtung umkehrt?
Nein, das war vielleicht etwas missverständlich beschrieben. Ich habe mich immer auf den Weg bezogen, den der FTP-Upload genommen hat.
Aber das ist tatsächlich eine gute Idee für einen zusätzlichen Test: Einen FTP-Transfer zwischen zwei Rechnern im lokalen Netz starten, der über die Fritzbox als Switch läuft. Das werde ich gleich mal testen, danke.
wenn AVM als Gegenstelle den Ethernet-Standart der Netzwerkkarten in den verwendeten Rechnern damit meint, wäre das garnicht mal so verkehrt.
Das verstehe ich nicht. Mit Test Nr. 6 habe ich doch gezeigt, dass die Gegenstelle sehr wohl in der Lage ist die volle Bandbreite zu nutzen. Das war immer derselbe Freund mit demselben Rechner über dieselbe Internetverbindung.
Ich habe jetzt den oben vorgeschlagenen Test gemacht und meinen Hauptrechner und Laptop direkt mit den Interfaces der Fritzbox verbunden und dann von Hauptrechner zu Laptop einen FTP-Upload gestartet. Dort sehe ich dann eine Bandbreite von ca. 80 MB/s. Das widerlegt erst einmal meine Vermutung, das der Traffic grundsätzlich durch die Netzwerkinterfaces der Fritzbox gedrosselt wird. Es ergibt sich damit in meinen Augen folgendes schematisches Bild (siehe unten). Die Frage ist: Was zum Geier passiert bei der Umsetzung des Signals zwischen Netzwerinterface und DSL-Port? Auf diese Stelle habe ich dann die Fehlerquelle ja offensichtlich eingegrenzt. Oder sieht jemand noch etwas anderes?
Im Test Nr.6 beschreibst die Ergebnisse über Standart USB 3.0
Nur ist USB nun mal eben kein Ethernet-Standart.
Sieht irgendwie danach aus
das dein LAN-gestützter FTP-Server nicht Gigabit-Ethernet unterstützt.
Woran immer das jetzt auch liegen mag. Müsstest du mal überprüfen.
Hier ein Ausschnitt aus Wikipedia:
Gigabit-Ethernet
1000BASE-T, IEEE 802.3 Clause 40 (früher IEEE 802.3ab) – 1 Gbit/s über Kupferkabel ab Cat-5 UTP-Kabel oder besser Cat-5e oder Cat-6 (Verkabelung nach TIA-568A/B). Die maximale Länge eines Segments beträgt wie bei 10BASE-T und 100BASE-TX 100 Meter. Wichtige Merkmale des Verfahrens sind:
Verwendung aller vier Doppeladern in beide Richtungen (Echokompensation)
Modulationsverfahren PAM-5 (Pulsamplitudenmodulation mit fünf Zuständen) übermittelt zwei Bit pro Schritt und Aderpaar
Einsatz einer Trellis-Codierung und Scrambling
Schrittgeschwindigkeit 125 MBaud pro Aderpaar
Übertragungsbandbreite 62,5 MHz
Vollduplexbetrieb (Halbduplex ist im Standard definiert, wird aber nicht verwendet)
Im Grundprinzip ist 1000BASE-T eine „hochskalierte“ Variante des seinerzeit erfolglosen 100BASE-T2, nur dass es doppelt so viele Aderpaare (nämlich alle vier Paare einer typischen Cat-5-Installation) verwendet und die gegenüber Cat-3 größere verfügbare Bandbreite eines Cat-5-Kabels ausnutzt.
Mein angestrebter Use-Case ist: Ich will mein NAS (Qnap) per rsync nach extern sichern. Dafür benötige ich für einen Einzel-Stream eine vernünftige Bandbreite.
Irgendwelche Ideen? Ähnliche Erfahrungen? Was könnte ich noch testen?
Gruß,
Schlabschi
Da es ein etwas spezielleres Thema ist versuchs doch mal hier:
Wo vermutest du denn, wenn AVM von "Gegenstelle US" schreibt,
die "Gegenstelle US"? (auf deiner Zeichnung) und bezogen auf deinen "Bericht".
Mit Gegenstelle können sie ja eigentlich nur entweder den DSLAM meinen, an dem mein Anschluss hängt, oder den Client, der den Download anfordert. Beide sind aber auch beteiligt, wenn der Download von der USB-Platte erfolgt. Und dann funktioniert es ja mit voller Bandbreite. Was "US" heißen soll ist mir nicht klar.
Mir will auch nicht so recht in den Kopf, was eigentlich der Unterschied in der Übertragung sein soll in den beiden Fällen USB vs. Rechner.
Im ersten Fall konfiguriere ich den FTP-Server direkt auf der Fritzbox und gebe als Pfad die direkt angeschlossene USB-Platte an. Wenn eine Download-Anforderung von außen rein kommt, dann vermute ich mal dass der Traffic nicht über das Netzwerinterface läuft. Aber die Daten müssen irgendwie in PPPoE-Pakete verpackt werden und auf die DSL-Leitung gehen. Das funktioniert auch mit voller Bandbreite.
Im zweiten Fall konfiguriere ich den FTP-Server auf meinem Hauptrechner, der per LAN an der Fritzbox hängt. Wenn eine Download-Anforderung von außen rein kommt, dann läuft der Traffic auf jeden Fall über das Netzwerkinterface der Fritzbox, wird ebenfalls in PPPoE verpackt und auf die Leitung geschickt. Nur in diesem Fall mit gedrosselter Geschwindigkeit.
Ich kapier einfach nicht wo in beiden Fällen die Unterschiede sind, die ein Ansatz für weitere Analysen sein könnten. Irgendwelche konkreten Ideen? Ich habe bereits alles ausgeschlossen, was mir in den Sinn gekommen ist durch meine Tests mit verschiedenen Rechner, Kabeln, Protokollen. Oder sind meine Schlussfolgerungen an irgend einer Stelle falsch?
Hast du schon mal an der "Priorisierung" der Box geschraubt? Möglicherweise hängt das Problem mit dem "TrafficShaping" zusammen, bei dem immer eine gewisse Uploadbandbreite reserviert wird um die Downloadpakete zu quittieren.
Hast du schon mal an der "Priorisierung" der Box geschraubt? Möglicherweise hängt das Problem mit dem "TrafficShaping" zusammen, bei dem immer eine gewisse Uploadbandbreite reserviert wird um die Downloadpakete zu quittieren.
Habe ich noch nicht getestet, nein. Aber ich habe mal kurz reingeschaut und das scheint tatsächlich einen Test wert zu sein. Man kann ja anscheinend protokoll-spezifisch priorisieren. Das werde ich morgen Abend mal testen und mich dann wieder melden, danke.
Ich habe auf der Fitzbox unter "Priorisierte Anwendungen" das FTP-Protokoll eingetragen und einen FTP-Download aus dem Netz gestartet. Diesmal von einer Amazon EC2 Linux-Instanz aus.
Ergebnis:
Bei Variante 1 mit FTP-Server auf meinem Hauptrechner: 633kb/s
Bei Variante 2 mit FTP-Server auf der Fritzbox und USB-Platte: 4492kb/s
Oh mann... Der einzige der hier dumm wie Brot ist bin wohl ich
Die Amazon EC2 Instanz hat mir heute die Gelegenheit gegeben nochmal ausführlicher zu testen, ohne auf einen Gegenpart angewiesen zu sein. Und da bin ich dann darüber gestolpert, dass eine WinSCP-Übertragung von meinem neuen Windows8 Tablet über WLAN plötzlich auch die volle Bandbreite im Upload ausschöpfte.
Habe dann erst vermutet, dass das Problem beim Betriebssystem liegen könnte, weil ich bisher nur mit Windows7 Clients testen konnte. Habe die anderen Clients also alle nochmal mit WinSCP durchgetestet über WLAN, LAN, verschiedene Kabel, etc. und am Ende hat sich herausgestellt, dass anscheinend eines der Kabel, das ich an meinem Switch verwendet habe einen Wackelkontakt hatte...
Und ich war mir so sicher, dass ich so etwas schon lange ausgeschlossen hatte... Da testet man tagelang rum und denkt man ist super systematisch vorgegangen und dann hängt es doch wieder an so einer bescheuerten Kleinigkeit.
Naja, danke jedenfalls für Eure Mühe. Problem solved. Jetzt muss ich mal dem AVM-Support Bescheid geben, das ich selbst zu blöd war.
Oh mann... Der einzige der hier dumm wie Brot ist bin wohl ich
Naja, danke jedenfalls für Eure Mühe. Problem solved. Jetzt muss ich mal dem AVM-Support Bescheid geben, das ich selbst zu blöd war.
Na ja, systematisch biste ja vorgegangen... Nur halt was übersehen...
Passiert, gelernt haste sicherlich viel und mit der Einsicht am Ende ist doch alles gut!
Hallo miteinander,
Über die Forensuche bin ich auf diesen Thread gestoßen. Auch wenn schon älter, beschäftigt mich aktuell die gleiche Problematik...
Bis auf, dass es bei mir kein wackeliges Kabel gibt, sieht es bei mir so aus wie bei Schlabschi.
Dass nun eine Verbindung via VPN aufgrund der Header erheblich langsamer werden kann ok, aber selbst unverschlüsselt (HTTP) lässt sich in meinem Fall nicht mehr als ~300kByte bei einem Upload herausholen.
Ich lasse einen Synology die Daten (Dokumente, Fotos, eigene Videos) ins LAN via Gigabit einspeisen. Innerhalb des (W)LAN funktioniert alles hin und her wie es soll.
* Lade ich von "zu Hause" aus Daten hoch, habe ich einen Upload von 40 MBit zum Empfänger.
* Bin ich jedoch unterwegs und möchte auf diversen Wegen von "zu Hause" herunterladen, tröpfeln die Daten durchs WWW.
Habt ihr da aktuelle Tipps oder Links zu bekannten Lösungen. Ich suche bereits fleißig, so eben auch hier. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
MfG