wir haben seit einigen Tagen eine Störung im Telefonbereich, DSL funktioniert aber einwandfrei. Nun habe ich diagnostisch schon einiges probiert und vermute, daß der Fehler nicht bei uns im Haus liegt.
Bisherige Auskunft von zwei verschiedenen Mitarbeitern des Telekom Service:
Die Leitung "sei gemessen und galvanisch in Ordnung", insofern würde der Fehler wohl in unserem Nicht-Telekom-Router liegen, und dann wird ein Technikereinsatz kostenpflichtig sein (was ich natürlich nicht möchte).
Was ich bisher versucht habe:
Drei verschiedene Splitter,
zwei verschiedene FritzBoxen (7390 und 7490)
drei verschiedene Y-Kabel und
zwei verschiedene von den schwarzen Adaptersteckern (Splitter an AVM-Y-Kabel).
Polung im Anschluß der TAE-Buchse getauscht.
Außerdem habe ich spaßeshalber auch noch ein Kabel selbst "gefrickelt", indem ich gem. AVM-Schaltungsplan ein Ethernet-Patchkabel zerschnitten habe und direkt an den Splitter angeklemmt habe.
-> der Fehler blieb immer identisch und unverändert: keine eingehenden und ausgehenden Anrufe auf der Analogleitung möglich. FritzBoxen zeigen, daß auf der analogen Leitung keine Verbindung ist. Keine analogen Einträge in der Anrufliste.
Dann habe ich ein analoges Telefon mit Kabel (war gar nicht einfach zu finden direkt an die FritzBox Fon 1 angeschlossen. Dort hat es funktioniert (simulierter Amtston, "Licht") dieses Telefon scheint also in Ordnung zu sein. Dieses analoge Telefon in die mittlere Buchse des Splitters gesteckt hat dort nicht funktioniert.
Mein technisches Verständnis sagt mir, daß der Fehler nicht bei uns im Haus zu suchen ist, sondern eher außerhalb.
Es ist so, daß in letzter Zeit hier im Haus relativ viel an den Telefonleitungen verändert wurde (theoretisch könnte der Fehler also schon hier im Haus sein, allerdings würde sich dann m. E. das o. g. Fehlerbild nicht so ergeben).
Andererseits wird momentan bei uns in den Straßen außenherum viel gebaggert, eben sind Leerrohre für Glasfieber verlegt worden, die Verteilerkasten sind großteils außenherum aufgegraben, sodaß ich den Fehler eher dort vermute.
Kann/ möchte mir jemand mit mehr Erfahrung hier noch weitere Hilfe bei der Diagnose geben (habe ich vielleicht einen Denkfehler in meinen Diagnoseschritten) oder weitere Tipps gegen?
Wie komme ich schnellstmöglich wieder an einen funktionierenden Telefonanschluß, ohne Gefahr zu laufen, daß ich den Telekom-Technikereinsatz zahlen muß?
Für zugedachte "Anteilnahme" schon mal vielen Dank!
Falls es sich wirklich um einen "echten" Analoganschluss handelt, muss das Analogtelefon direkt im Splitter eingesteckt funktionieren. Falls der Anschluss auf VoIP umgestellt wurde, liegt wahrscheinlich eine Fehlkonfiguration im Router vor.
Es ist definitiv ein echter Analog-Anschluß. Umstellung auf VoIP wurde weder beauftragt noch bisher "angedroht". Telekom-Service erzählte auch nichts davon, daß ja ein VoIP-Anschluß vorliegt.
An der 1. TAE-Dose angeschlossen (es gibt nur diese eine TAE-Dose im Haus, und die ist direkt - verlängert - mit der von der Straße kommenden Leitung verbunden), tut das analoge Telefon überhaupt nichts (kein Amtston, kann nicht rausrufen, klingelt beim Reinrufen nicht).
Das analoge, kabelgebundene Telefon ist offensichtlich ok, denn an den FON1 der FritzBox angeschlossen, funktioniert es intern (ich habe es eben vorsichtshalber nochmal geprüft).
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#6
chk
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AW: Bitte Diagnosehilfe (DSL geht, TEL nicht)
tut das analoge Telefon überhaupt nichts
Dann liegt eine Fehlschaltung seitens der Telekom vor oder der Anschluss wurde doch schon auf VoIP umgestellt.
Was passiert denn, wenn du die Nummer z.B. vom Handy anrufst? Hörst du das Rufzeichen oder eine Ansage?
Dann klemm die A und B-Ader an der TAE ab und schließe die beiden Drähtchen mal eben dauerhaft kurz (auf Schleife prüfen).
Dann rufst du deine Nummer an. Dann erfolgt normalerweise ein Besetzt-Zeichen.
Falls der Ruf trotzdem rausgeht liegt der Fehler vermutlich außerhalb deiner Zuständigkeit.
wenn ich von außen (vom Handy aus) auf dem betroffenen Anschluß anrufe, höre ich ganz normal den Signalton, als würde es am angerufenen Anschluß klingeln (nur tut sich dort nichts, auch keine LED "Festnetz" an der FB leuchtet). Es kommt keinerlei Ansage.
Ja,beide Drähtchen direkt kurzschließen.Also ohne Telefon, das funktioniert ja (ich hoffe es zumindest).
Gesagt, getan: die beiden Adern aus der LSA-Klemme an der 1. TAE "gepopelt", abisoliert und die blanken Enden verdrillt - also definitiv kurzgeschlossen.
Dann den betroffenen Anschluß von außen mit dem Handy angerufen: ganz normalen Anrufton bekommen, als ob es am angerufenen Anschluß klingeln würde. Kein Besetztzeichen.
Danach die Adern wieder an 1 und 2 an der 1. TAE angeschlossen: DSL geht wieder, Telefon weiterhin nicht.
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#12
Hardwaremensch
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AW: Bitte Diagnosehilfe (DSL geht, TEL nicht)
Wie Broesel schon schrieb, dann liegt der Fehler bei deinem Provider, also der Telekom. Die kurzgeschlossenen Drähtchen sollten eigentlich den Überstromschutz deines Anschlusses auslösen und haben das auch mit Sicherheit getan, im Zweifel simulieren sie ein abgehobenes Telefon, aber in jedem Fall dürftest du dann keinen Klingelton beim Anrufen bekommen, sondern ein Besetztzeichen oder eine Ansage, dass der teilnehmer nicht erreichbar ist.
Du wirst um eine erneute Fehlermeldung bei der Telekom nicht herumkommen
Wie Broesel schon schrieb, dann liegt der Fehler bei deinem Provider, also der Telekom
Hallo Hardwaremensch,
danke für die Info.
Bevor ich mich mit der Telekom "anlege" und mich bei denen nochmal melde (die werden ja vermutlich auf einen Hausbesuch bestehen, und da habe ich immer große terminliche Probleme, weil ich selbst im (techn.) Außendienst bin) hätte ich gerne verstanden, was da läuft und warum die das nicht bei ihren beiden Messungen gesehen haben?
Am liebsten würde ich beim Telekom-Service drauf bestehen, daß die schnellstmöglich einen Kollegen schicken, der sich die Situation außerhalb unserer "Hütte" ansieht, damit ich nicht in die Terminprobleme bei der Vereinbarung eines (vermutlich unnötigen) Einsatzes im Haus komme und sich das noch weiter verzögert.
Aber dazu müßte ich ja vermutlich "die Karten auf den Tisch legen" und zum Bleistift "zugeben", daß ich die TAL kurzgeschlossen habe. Vielleicht "pinkeln" die mir dann ans Bein? Oder ist das ein normales diagnostisches Vorgehen bei einem Endkunden?
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#14
Broesel
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AW: Bitte Diagnosehilfe (DSL geht, TEL nicht)
Gut, dann rufst du die 0800 33 1000 an und meldest eine Störung an deinem analogen Anschluß. VDSL funktioniert ja.
Ich vermute jetzt mal das der DIV-Port (analoger Anschluß) ne Macke hat
oder die Verbindung "DIV-Port - DSL-Port ankommnd" unterbrochen ist.
Ach übrigends, wenn man den Hörer am Telefon abnimmt machts auch einen Kurzschluß
(das nennt sich dann Schleifentest), und da kann auch nix passieren das irgendetwas
dabei kaputt geht. Dann wäre ja diese Technik überhaupt nicht Alltagstauglich.
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#15
Klemmleiste
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AW: Bitte Diagnosehilfe (DSL geht, TEL nicht)
Zitat von JamesT
Bevor ich mich mit der Telekom "anlege"
Hallo James,
manchmal muss man der Störungstelle auch die Hinweise geben, die die hören wollen, bzw. sie in die "richtige Richtung" lenken.
1. Sag, das Telefon ist direkt am Splitter angeschlossen, somit fällt die Fbox als Fehlerquelle aus
2. Sag, da Du dachtest das Telefon sei kaputt, hast Du es bei einem Freund an dessen Anschluss getestet, da ging es
3. Sag Du hast Dir einen neuen Splitter besorgt, gleiches Fehlerbild
4. Sag DSL funktioniert
es funktioniert wieder alles. Der Telekom-Techniker hat mir folgendes erzählt:
den Fehler habe er im anderen Teil der Doppelhaushälfte gefunden, über deren Keller die Telefonleitung in unsere Haushälfte kommt. Die dortigen Bewohner versicherten allerdings (glaubwürdig), daß sie nicht an den Telefonleitungen dran waren.
Außerdem erzählte der Techniker, daß er hier in der Gegend im Zusammenhang mit den Bauarbeiten schon mehrere Reklamationen hatte.
So richtig erklären konnte er sich die Ursache anscheinend auch nicht, denn er war anscheinend darauf gestoßen, daß eine Ader nicht richtig angeschlossen gewesen sei. Als ich ihm allerdings sagte, daß unser DSL die ganze Zeit ordnungsgemäß mit über 51 kbit/s synchronisierte, konnte er sich darauf keinen rechten Reim machen...
Also, nochmal herzlichen Dank rundrum für die Hilfe und die Anregungen!
Prima, dass alles wieder geht, es ist zwar ungewöhnlich, dass bei einer "Eindraht" Verbindung DSL so hoch synchronisiert, aber nicht unmöglich, ein analoger Telefonanschluss braucht aber immer beide Adern um zu funktionieren.