Anbieterwechsel verzögert sich, hänge als Kunde zwischen den Stühlen
Hallo,
folgendes Problem: Ich habe derzeit noch ein Entertain-Paket bei der Telekom. Der Vertrag ist zum 15.5. ausgelaufen und ich habe bereits Ende Dezember über meinen Neuanbieter gekündigt (easybell). Ich habe dann auch im Januar den 17.5 als offiziell bestätigten Portierungstermin genannt bekommen, aber schon einen Monat später kam es zu Verzögerungen. Mein Neuanbieter informierte mich darüber, dass aufgrund eines technischen Fehlers auf Seiten der T-Com keine Entertainkunden unterbrechungsfrei portiert werden können und das Problem erst im Juli 2016 behoben würde. Mein Neuanbieter hat dann eine Terminverschiebung zum 1.8. beantragt und eine Verlängerung meines Vertrags zu verhindern. Vorgestern hab ich nun die nächste Terminverschiebung auf den mittlerweile 1.9. bekommen und fühle mich leicht auf den Arm genommen.
Der Witz ist ja, dass ich über diesen ganzen Zeitraum, also nach dem neuesten Termin um 3,5 Monate über offizielles Vertragsende hinaus gezwungen bin, das Entertain-Paket zu seinem Vollpreis weiter abzunehmen. D.h. ich stehe hier als Kunde für die Verfehlungen anderer gerade. Ich habe bei der Telekom schon auf Kulanz und Erstattung gehofft, aber beide Parteien schieben sich den schwarzen Peter zu (O-Ton T-Com: "Ihr Neuanbieter hat doch die Terminverschiebung beantragt...") und lassen mich über Informationen über Ursachen und Verantwortlichkeiten völlig im Dunkeln. Meine Frage wäre jetzt also: Wie gehe ich hier weiter vor? Über Hotlines und Emails erreicht man wie üblich nichts und der Stundensatz eines professionellen Rechtsberatung ist verglichen mit dem potentiellen Streitwert doch noch ziemlich unrentabel. Ich hatte an eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur gedacht, aber da ja so ziemlich alle Dokumente bei meinem Neuanbieter liegen und ich im Endeffekt nichts vorliegen habe, bin ich ja auch da auf dessen Kulanz angewiesen.
AW: Anbieterwechsel verzögert sich, hänge als Kunde zwischen den Stühlen
Danke für den Hinweis. Und ja, ich würde das natürlich nicht auf eigene Faust machen, sondern höchstens in Absprache mit meinem Anwalt oder dem Verbraucherschutz.
Bezügl. Termin zum 1.9.: Ja, den habe ich, aber ich hatte auch schon einen zum 17.5. und einem zum 1.8. Warum sollte ich also daran glauben, dass der nicht auch wieder zum 1.10. oder 1.11. wird?
AW: Anbieterwechsel verzögert sich, hänge als Kunde zwischen den Stühlen
Hallo banshee,
Zitat von banshee
Tut mir Leid, aber diese Begründung für ihre Informationsverweigerung ist für mich nicht nachvollziehbar. Wir können den Versuch einer Lösungsfindung über diesen Kanal damit aber auch einstellen, denn offensichtlich führt es zu nichts. Für mich bleibt an dieser Stelle nur noch die Konsequenz, gegebenenfalls rückwirkend mein SEPA-Lastschriftmandat zu entziehen und den Rechtsweg zu gehen, aber definitiv beiden Anbietern auf lange Zeit den Rücken zu kehren.
Rebekka und Nadine haben hier alle Infos mitgeteilt, die wir geben können. Tut mir leid, dass die Antworten für dich nicht zufriedenstellend sind. Ich möchte hier noch einmal darauf aufmerksam machen, dass wir weiterhin bis zum Wechsel zu easybell unsere Leistung zur Verfügung stellen und daher auch die Grundgebühr weiter berechnet wird. Daher ist es nicht zu empfehlen, die Zahlungen einzustellen, da anderenfalls unnötige Kosten wie Mahngebühren berechnet werden. Ich denke, das muss nicht sein. Zudem sind wir dazu verpflichtet, den Anschluss bis zum Wechsel weiterzuversorgen.
Natürlich kann ich den Ärger über das Ganze hin und her verstehen und auch, dass es hier immer wieder zu zwei verschiedenen Aussagen kam. Jedoch haben wir nun des Öfteren bei den zuständigen Kollegen nachgefragt und da bleibt uns nichts anderes, als dies an dich weiterzutragen und darauf zu vertrauen, dass die Aussagen ihre Richtigkeit haben.
Ich denke, damit ist alles gesagt. Wenn über dieses Thema hinaus noch Hilfe unsererseits gebraucht wird, stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Viele Grüße
Isabelle N. in Vertretung für Nadine B. von Telekom hilft
AW: Anbieterwechsel verzögert sich, hänge als Kunde zwischen den Stühlen
Update: Laut easybell kommt es bei mehreren Telekom-Kunden zu diesen Übernahme-Problemen, daher wird die Portierung in einem ausgewählten Testfall durchgegangen. Dabei ist es angeblich erneut zu Verzögerungen bei der Telekom gekommen, worauf hin sich das ganze jetzt auf den 1.10. verschiebt. Klingt für mich allmählich nur noch nach Märchen, leider kann ich aber immer noch nichts dagegen tun. Ich habe auch bei der Telekom schon mal nachgefragt, ob ich für diese Übergangszeit meinen Vertrag auf irgendeinen Basic-Tarif downgraden oder easybell mit Kündigung drohen und ohne Gefahr der Vertragsverlängerung dann trotzdem Anbieter oder zumindest Tarif wechseln kann. Davon hat man mir aber abgeraten. Ist alles nur noch ein schlechter Witz...
AW: Anbieterwechsel verzögert sich, hänge als Kunde zwischen den Stühlen
Mein Neuanbieter hat mir jetzt noch mal empfohlen, die Bundesnetzagentur zu kontaktieren. Im Endeffekt steht in §46 Abs. 2 Telekommunikationsgesetzt ja auch klipp und klar, dass ich für den Übergangszeitraum, also ab dem offiziellen Ende meiner Vertragslaufzeit bis zur vollständigen Übernahme durch meinen Neuanbieter, einen Anspruch auf Minderung meiner Anschlussentgelte um 50% habe. Ich werde das bei der Telekom jetzt noch mal schriftlich anfordern und andernfalls ein Schlichtungsverfahren bei der BNA benatragen.
AW: Anbieterwechsel verzögert sich, hänge als Kunde zwischen den Stühlen
Also nur mal so für alle die diese Wechsel Thematik nicht nachvollziehen können.
Es ist manchmal nicht alles zu erklären.
Anbieter A sendet eine Anfrage über WITA an Anbieter B, nennt sich WBCI Schnittstelle. Hat später mal was mit anrufen und dem Routing zu tun das ein jeder am richtigen Ziel (Anbieter) erreicht. Sofern ein Wechseltermin feststeht ist dieser abgestimmt und verbindlich.
Jetzt zu den Macken und dem wieso weshalb Warum....
Entstehen jetzt ein Fehler im Buchungsprozess beim neuen Anbieter und eine Vorlauffrist für die Übernahme kann nicht gehalten werden so ist der neue Anbieter verpflichtet eine Verschiebung mit weiterversorgung zu veranlassen. Anbieter B stimmt dieser dann zu. Es kann auch vorkommen das der alte Anbieter eine Frist nicht halten kann weil er auf dritte angewiesen ist und z.B. die Abgabemeldung der Rufnummer oder Leitung nicht gesetzt hat. So ist der Alte Anbieter verpflichtet dem neuen eine technische Verschiebung mitzuteilen.
Mann beachte, hinter allem sitzen Menschen und Software über Software. Keiner ist von Fehlern befreit. Grundsätzlich finde ich es schön das hier trotz Verschiebungen die Weiterversorgung geklappt hat. Auch hier gilt, es ist nicht in allen fällen ein rechtliches muss.
Wer hat schuld? Grundsätzlich kann der Verursacher dir sagen woran es lag. Macht nur fast nie einer. Ich "glaube" das der Fehler hier nicht bei Telekom war. Warum? Telekom ist vollwertiger WBCI Anbieter da läuft der Export sauber inkl. der Abgabemeldung zur Leitung und oder Rufnummer (Automatismus). Fehler in diesem Fall hätten mit Sicherheit zu einer Abschaltung geführt. Da ich nun aber nicht bei war... Spare ich mir mein Urteil. 😜