nach VDSL Ausbau ständig sinkende Störspannungsabstände / Leitungskapazitäten
Hallo zusammen,
zunächst erst mal vielen Dank an die DTAG, dafür das auch in unserem Dorf im Rahmen umfangreicher Ausbauarbeiten in der Region ein glasfaserangebundener DSLAM errichtet wurde.
Mit VDSL Umstellung am 11.05.2018 war ich einer der Ersten, die im Dorf mit VDSL versorgt wurden. Meine Fritz Box synchronisierte auch problemlos mit den bestellten 100 MBit (109 MBit Download - VDSL full Vectoring).
Als nun aber in den darauffolgenden Wochen immer mehr Kunden umgestellt wurden sank der Störspannungsabstand kontinuierlich. Unter 6 db hatte ich dann vereinzelte CRC Fehler und damit einhergehende Resynchronisationen mit immer schlechteren Datenraten. Somit ist Vectoring offenbar also nur theoretisch in der Lage gegenseitige Störbeeinflussungen zwischen den einzelnen DA (nahezu) vollständig zu kompensieren. Als wir am 1.06.2018 das erste Gewitter des Jahres hatten war dieses auch gleich das Ende meiner neuen Fritz Box. Der Einbau eines wirksamen Überspannungsschutzes brachte mir dann noch mal 1 db mehr Leitungsdämpfung, womit ich bei nur noch 83-85 Mbit war. Mit fortschreitender Zeit sank der Störspannungsabstand kontinuierlich weiter, bis es jeweils zu Resynchronisationen kommt. Da Stabilität der Verbindung für mich sehr viel wichtiger ist als Geschwindigkeit habe ich in den Fritz Box Einstellungen die Aushandlung erhöhter Störabstandsmargen eingestellt. Damit versucht die Fritz Box immer mit mindestens 6 db im Downloadbereich zu synchronisieren. Wird diese Marge (wahrscheinlich) durch neue Leitungsstörer unterschritten kommt es zur Neusynchronisation mit jeweils niedrigeren Datenraten. Per Gestern bin ich nun bei 78 Mbit, wobei noch längst nicht alle Kunden im Dorf umgestellt sind.
Wie weit wird sich diese abwärts gerichtete Spirale wohl noch drehen?
Ich habe ca. 400 Meter Kabelweg, wobei 100 Meter eigentlich entbehrlich wären, da in den 90er Jahren offensichtlich um Muffen zu sparen das Stammkabel an meinem Grundstück vorbeigeführt wurde und die eigentliche Abzweigmuffe erst ca. 50 Meter weiter hinten liegt. Zu allem Überfluss ist das dadurch ca. 60 Meter lange Hausanschlusskabel auch noch ein 0,4mm!
Dabei habe ich an meinem Standort noch eine vergleichbar gute Situation. Bei mir ist wenigstens der gesamte Kabelweg Erdkabel und somit sind die Muffen gegenüber Umwelteinflüssen abgeschirmt. Ein Großteil des Dorfes wird hier noch per Freileitungen versorgt, wobei bei nahezu jedem Hausanschluss das Luftkabel niedergeführt und über einen LSA Klemmkasten weitergeführt wird. Mein Kumpel, der so ziemlich ganz hinten in einer so erschlossenen Straße 5 solche Kästen weiter seinen neu beauftragten 50 Mbit Anschluss geschaltet bekam, hat noch nie eine vernünftige, erst recht keine stabile Verbindung bis heute gehabt. Zahlreiche Technikereinsätze dort wirkten völlig hilflos. Mal wird dies mal jenes gemessen, dann bekommt er mal einen Bund neues Telefonkabel für die Im- Haus- Installation in die Hand gedrückt usw. Er berichtet weiter von regelmäßigen “Menschentrauben” um ein Telekomauto, wenn mal wieder eine Telekomtechniker in der Straße “auftaucht”, da alle identische Probleme haben.
Hier bahnt sich eine “neverending story” an, die das Unternehmen über die nächsten Jahre sicher sehr, sehr viel Geld kosten wird, vom Vertrauensverlust ganz zu schweigen, sofern in diesen Bereichen nicht grundsätzlich die Kabel erneuert werden. Aber das nur nebenbei.
Meine eigentlichen Fragen sind folgende:
1. Wohin wende ich mich bei dem “bürokratischen Monster” DTAG mit der Frage, ob die Möglichkeit besteht, dass ich im Rahmen einer Reparatur oder Unterhaltungsmaßnahme ein neues Hausanschlusskabel bekommen könnte, welches auf direktem Weg (also dann ca. 25%) kürzer und ohne den verlustreichen 0,4mm Kabelabschnitt zugeführt wird? Nur so wird es für mich sinnvoll bleiben auch weiterhin 100 Mbit zu buchen, ganz zu schweigen von der eventuell zukünftigen Nutzung von Supervectoring, welches in den Nachbargemeinden bereits angekündigt ist. Der erforderliche Aufwand hierfür würde sich definitiv auf die Erstellung eines Kopflochs (neben der Straße) zum Bau einer neuen Muffe beschränken. Auf meinem Grundstück kann ein neues Erdkabel über Leerrohr eingezogen werden. Da die Kabeltrasse des Stammkabels unmittelbar auf der Grundstücksgrenze, wenn nicht sogar einige cm über mein Grundstück führt, könnte ich wahrscheinlich sogar selbst das Kopfloch erstellen (Tiefbautechnik vorhanden).
2. Hat jemand aktuelle Informationen, ob sich aktuell z.B. durch Förderprogramme etwas im FTTH Bereich (Erstellung eines Glasfaseranschlusses für das Haus des Kunden) von den Kosten her bewegt hat? Ich habe direkt bei der Telekom gelesen, dass in einer Bayerischen Kleinstadt (oder gar Dorf) Umfragen stattfinden, die es den Bürgern ermöglichen für einen dreistelligen Eurobetrag einen Glasfaseranschluss zu erhalten. Das “Mehr Breitband für mich” Programm nennt immer noch Kosten von mindestens 15.000 €. Das ist für mich undiskutabel. Bei mir würde die absolute Schmerzgrenze in Anbetracht meiner Situation (50 Mbit sollte ich mit einigermaßen akzeptabler Zuverlässigkeit auch in einem Jahr noch haben) bei max. 5.000 € liegen. Hat jemand von anderen Projekten Informationen, ob da was gehen könnte? Der Tiefbauaufwand bei mir wäre wieder nur minimal (2 Kopflöcher + Aufbau des Glasfaserverteilers - unter der Voraussetzung, dass die DTAG bereit ist über ein vorhandenes 50 mm Leerrohr mein Hausanschlusskabel zu führen).
AW: nach VDSL Ausbau ständig sinkende Störspannungsabstände / Leitungskapazitäten
Vectorring bedeutet ja nicht, das du immer 100 MBits bekommst, sondern das die bestmögliche Bandbreite zur Verfügung gestellt wird.
Durch das neu hinzuschalten von Kunden nimmt diese Bandbreite ab, da durch die neuen Kunden Störungen auf dem Kabel erzeugt werden, die ausgeglichen werden müssen.
Die einzige Möglichkeit ist, wie du schon erwähnt hast, "Mehr Breitband für mich". Evtl. findest du Nachbarn, die sich an dem Projekt beteiligen bzw. sich die Kosten teilen.
Die Möglichkeit das Kabel bei dir anzuzapfen wird es nicht geben.
AW: nach VDSL Ausbau ständig sinkende Störspannungsabstände / Leitungskapazitäten
Zitat von 45grisu
Die Möglichkeit das Kabel bei dir anzuzapfen wird es nicht geben.
Wie so denn nicht? Würde ich den "normalen" Weg zur Erlangung eines Neuanschlusses über die Bauherrenhotline gehen und 600 oder 700 Euro für einen neuen Anschluss bezahlen wollen, würde sicher genau das passieren. Das die da noch 50 Meter in entgegengesetzter Richtung parallel zur Straße schachten, um mir die Leitung zu verlängern und die Dämpfung zu erhöhen möchte ich ausschließen.
Zitat von 45grisu
Die einzige Möglichkeit ist, wie du schon erwähnt hast, "Mehr Breitband für mich". Evtl. findest du Nachbarn, die sich an dem Projekt beteiligen bzw. sich die Kosten teilen.
Es gilt hier das alte Sprichwort: "Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht" ... erst recht nicht wenn es sein Geld kostet. Wenn die "Eingeborenen" im Dorf selbst sehen könnten, dass ich mit einer Glasfaseranbindung dauerhaft ordentliche Datenraten hätte ohne Ausfälle (was bei einigen in den am schlimmsten betroffenen Gebieten auch nicht mehr "Dunkelheit in der Glotze" Dank Entertainbuchung bedeutet) wären sicherlich etliche mehr mit dabei. So aber ist es die Sache mit dem von mir oben schon angesprochenen Vertrauensverlust. Jetzt sehen die nur folgendes: Der Briefkasten war beinahe täglich mit vollmundiger Werbung für schnelles Internet + Entertain + surfen + telefonieren... voll und "jetzt bin ich drauf reingefallen und es funktioniert nicht". "Warum soll ich jetzt noch mal erheblich eigenes Geld in diesen Konzern versenken, nur um festzustellen, dass es dann auch wieder nicht geht?". So sind die Denkmuster. Und diese verursachen permanent "abwärts gerichtete Spiralen". Ich weiß, dass es wirtschaftlich ohne Fördergelder schwer bis aussichtslos ist hier noch einmal in so einem kleinen Dorf "nachzulegen". Wenn nun aber einer wie ich, der auf zuverlässige, unterbrechungsfreie Versorgung angewiesen ist sich hier sogar mit einem VERTRETBAREN MAß an eigenem Kapital engagieren will, sollte dies in der aktuellen Situation ein Angebot von mir sein, welches der Konzern durchaus ernsthaft IM EIGENEN INTERESSE prüfen sollte. Nur heißt es dann gleich wieder "zahle erst mal 100 Euro und dann bekommst du ein auf Detailplanungen basierendes Kostenangebot". Dabei wäre für mich ja primär nur erst mal die Beantwortung der Frage interessant, ob die Nutzung eines vorhandenen Leerrohres in Frage kommt. Falls Nein ist die Sache eh hinfällig und würde den Planungsmitarbeitern der DTAG (die sicher auch so genug Arbeit haben) unnütze Arbeit sparen, die ich mit 100 € wahrscheinlich auch nicht bezahlt habe.
AW: nach VDSL Ausbau ständig sinkende Störspannungsabstände / Leitungskapazitäten
Und du meinst ernsthaft, dass die Arbeit mit deinen 600 oder 700 Euro abgeglichen ist? Irgenwie kommt dein Post sehr egoistisch rum. Du willst und Andere sollen dafür zahlen
AW: nach VDSL Ausbau ständig sinkende Störspannungsabstände / Leitungskapazitäten
Zitat von Hardwaremensch
Und du meinst ernsthaft, dass die Arbeit mit deinen 600 oder 700 Euro abgeglichen ist?
Das meine nicht ich, das sind offizielle Zahlen der DTAG!
Schau mal hier: https://www.telekom.de/hilfe/auftrag...amChecked=true Ein normaler Hausanschluss (herkömmliches Kupferkabel) kostet 799,95 €, wobei sogar 300 € bei Beauftragung eines Telekomtarifs wieder gutgeschrieben werden, also unterm Strich sogar nur 500 €.
Zitat von Hardwaremensch
Irgenwie kommt dein Post sehr egoistisch rum. Du willst und Andere sollen dafür zahlen
Sorry, aber das kommentiere ich jetzt besser nicht.