ich bin gerade auf verzweifelter Suche nach Unterstützung, da sich die Beteiligten (Internetanbieter, Elektriker, Vermieter) nur gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben und wir letztendlich nur die Leidtragenden darunter sind.
Am vergangenen Freitag wurde unser Internetanschluss im Haus freigeschaltet. Es handelt sich um ein Doppelhaus. In unserer Einheit befinden sich drei Telefondosen: Wohnzimmer im Erdgeschoss, Büro und Kinderzimmer im Obergeschoss. Der APL befindet sich im Hausanschlussraum im Erdgeschoss.
Der Techniker hat lediglich am APL und an der Telefondose im Wohnzimmer gearbeitet. Am APL hat er die folgende Verkabelung vorgenommen:
Im Wohnzimmer sieht es dann wie folgt aus:
Zunächst funktionierte unsere Internetverbindung auch nach Freischaltung, aber nach kurzer Zeit gab es schon immer wieder Abbrüche in der Verbindung, bis nach einem halben Tag gar nichts mehr funktionierte. Die Diagnose meines Routers (Fritz Box 7362) ergab ein Problem bei 4 Metern (das Kabel zwischen Dose und Router hat in etwa diese Länge).
Probehalber hab ich dann den Router mal im Kinderzimmer angeschlossen, dort funktionierte die Leitung einwandfrei (leider habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Download- und Uploadrate geachtet, sondern war erstmal froh, dass irgendwas funktionierte).
Ich rief den Störungsdienst meines Internetanbieters an und dieser meinte nur, wenn da noch mehr Dosen vorgeschaltet wären, müssten diese abgeklemmt werden. Nachdem wir dies taten, funktionierte gar nichts mehr, auch eine externe Leitungsdiagnose war nicht mehr möglich.
Der Internetanbieter schiebt nun den Fehler auf den Elektriker und sagt, dieser hätte den Fehler verursacht und müsste ihn beheben. Und wenn die Dose im Wohnzimmer nicht die erste Dose nach dem APL wäre, müssten wir diese durch den Elektriker kostenpflichtig dazu umklemmen lassen. Der Elektriker sagt, bei Abnahme des Hauses hätte alles einwandfrei funktioniert, die Aussage, dass die Dose im Wohnzimmer die Hauptdose im Haus wäre, kam von unserem Vermieter. Entsprechend sieht sich gerade niemand mehr für uns zuständig und ich sitze hier etwas ratlos.
Nach einem inzwischen durchgeführten halben Telefonanschlussleitungsstudium habe ich mir die Dosen im Obergeschoss nochmal genauer angeguckt und stoße dort auf einige Ungereimtheiten. Durch den Elektriker wurden beide Dosen im Obergeschoss wie folgt verkabelt:
Es gehen also jeweils zwei rote und zwei blaue Adern in die Klemmen 1 bzw. 2.
Im Büro habe ich dann mal getestet, auf welcher Aderkombination wir nun überhaupt eine Internetverbindung hergestellt bekommen. Diese sieht wie folgt aus:
Wie man sieht, kommt die rote Ader aus der einen verlegten Leitung und die blaue Ader aus der zweiten Leitung.
Im Wohnzimmer unten ist allerdings nur ein Kabel verlegt, so dass es für mich Sinn ergibt, dass wir dort keine Verbindung mehr hergestellt bekommen. Oder liege ich da falsch?
Mit der Verkabelung im Büro bekomme ich derzeit eine stabile Verbindung hergestellt, allerdings nur mit einer Downloadrate von 1,4 MB und eine Uploadgeschwindigkeit von 0,4 MB. Das Protokoll meines Routers füge ich ebenfalls mal bei.
Meine Frage wären nun die folgenden:
- Liege ich mit meiner Anname richtig, dass die Dose im Büro im Obergeschoss die erste Dose ist? Das Büro liegt genau über dem Hausanschlussraum. Ich vermute also, dass die Leitung vom APL entgegen der Aussage meines Vermieters erst nach oben gelegt wurde, dann durch das nebendran befindliche Kinderzimmer und dann erst nach unten ins Wohnzimmer.
- Was hat es mit den zwei Kabeln im Büro und Kinderzimmer auf sich und wieso ist im Wohnzimmer nur eine verlegt? Wie kann es sein, dass nun die funktionierende rote Ader aus dem einen Kabel stammt und die blaue Ader aus dem anderen Kabel? Bekommen wir deshalb auch keine Verbindung im Wohnzimmer hergestellt?
- Warum ist die Datenrate meines Routers nun so schlecht? Laut meines Freundes war sie am ersten Abend noch deutlich besser, aber wir bekommen sie nicht mehr gesteigert.
- Wer wäre hier nun in die Verantwortung zu ziehen? Hätte der Techniker meines Anbieters die Dose im Wohnzimmer zur Hauptdose machen müssen? Oder liegt hier die Schuld beim Elektriker? Ist die Verkabelung am APL überhaupt korrekt vorgenommen worden?
Wie ihr seht, bin ich mit meinem Latein am Ende. Ich würde nun im nächsten Schritt einfach gerne den richtigen Fachmann für mein Problem vor Ort wissen, ohne nun weitere unnötige Kosten zu verursachen. Denn selbstverständlich wollen alle jetzt nur noch gegen Kostenauslage wieder rauskommen, um unser Problem zu beheben, wo ich derzeit noch ziemlich uneinsichtig bin, hier ein Verschulden unsererseits zu erkennen.
Das Ganze sieht nach einer ziemlich vermurksten Verkabelung aus.
1. Mehrere Dosen parallel (in Reihe) zu schalten ist Pfusch, zumal in den Kabeln offensichlich genügend Adern vorhanden sind.
2. Wenn die zwei Adern der DSL-Leitung in zwei verschiedenen Kabeln laufen, ist es fast ein Wunder, dass überhaupt was funktioniert.
3. Ich würde alle Dosen abklemmen, die Kabel durch Messen identifizieren und neu anschließen, dabei aber jede Dose mit einem einzelnen Adernpaar versorgen.
4. Die "DSL-Dose" sollte möglichst ohne Umweg am APL angeschlossen werden. Falls die Kabelführung dies nicht zulässt, ein Adernpaar in den Dosen jeweils sauber verklemmen, z.B. mit Scotchlok-Verbindern.
5. Wichtig ist, dass das DSL-Signal über ein Adernpaar (verdrillt) läuft.
Das Ganze sieht nach einer ziemlich vermurksten Verkabelung aus.
Danke, dann lag ich mit meiner Annahme ja gar nicht so verkehrt.
Zitat von chk
1. Mehrere Dosen parallel (in Reihe) zu schalten ist Pfusch, zumal in den Kabeln offensichlich genügend Adern vorhanden sind.
Was ich noch nicht verstanden habe, ist, inwiefern die Dose im Wohnzimmer da mit drin hängt. Im Obergeschoss scheint ja ganz klar die Dose im Kinderzimmer hinter die Dose im Büro geschaltet zu sein. Das wäre mir sogar noch egal, da ich im Kinderzimmer keinen Anschluss benötige.
Zitat von chk
2. Wenn die zwei Adern der DSL-Leitung in zwei verschiedenen Kabeln laufen, ist es fast ein Wunder, dass überhaupt was funktioniert.
Was ich noch nicht verstehe, ist, dass mein Freund sagt, dass wir anfangs eine schnelle Verbindung hatten. Am APL habe ich nichts verändert, an der Dose im Wohnzimmer auch nicht. Ich hab lediglich an der Dose im Büro getestet, welche Aderkombination nun die richtige ist. Dass diese nun auch zwei verschiedenen Kabeln kommt, hat mich halt sehr verwundert.
Zitat von chk
3. Ich würde alle Dosen abklemmen, die Kabel durch Messen identifizieren und neu anschließen, dabei aber jede Dose mit einem einzelnen Adernpaar versorgen.
Puh, keine Ahnung von sowas. Ich weiß nicht, ob ich mir sowas zutrauen würde und ob wir das wirklich brauchen, da uns, wie gesagt, zunächst einmal, ein wirklich gut funktionierender Internetanschluss genügen würde.
Zitat von chk
4. Die "DSL-Dose" sollte möglichst ohne Umweg am APL angeschlossen werden. Falls die Kabelführung dies nicht zulässt, ein Adernpaar in den Dosen jeweils sauber verklemmen, z.B. mit Scotchlok-Verbindern.
Ich würde den Router ja gerne an die erste Dose anschließen, aber dafür müsste ich ja erst einmal wissen, welche das nun genau ist. Am APL selber gibt es auch noch eine Dose, diese ist aber nicht angeschlossen (sieht man auch auf dem Foto).
Zitat von chk
5. Wichtig ist, dass das DSL-Signal über ein Adernpaar (verdrillt) läuft.
Da wären ja noch genügend andere Adernpaare übrig, aber die sind alle am APL nicht angeschlossen.
Ich weiß nun aber leider noch immer nicht, wer hier nun den Bock geschossen hat und wer hier nun nochmal nachbessern müsste: Techniker oder Elektriker.
Da es kein Eigentum, sondern Miete ist, möchte ich auch ungerne selber zuviel daran rumfummeln, damit es nachher nicht heißt, wir hätten da einen Defekt verursacht. Aber so wie es nun ist, ist es ja auch kein Zustand.
Das Problem ist natürlich, dass die Leitung ja vorher nie so richtig getestet wurde, da unser Anschluss nun der erste ist. Hausintern wurde wohl schon gemessen (und da funktionierte es angeblich auch alles problemlos), aber mehr auch nicht.
Ach ja, und noch eine Frage: Wie kann es überhaupt passieren, dass am APL rote und blaue Ader aus einem Kabel kommen und dann im Obergeschoss aus plötzlich aus zwei verschiedenen Kabeln?
Und wo kommt überhaupt dieses zweite Kabel oben her und wozu soll es gut sein? Am APL geht doch nur eins ab.
Könnte man das aus dem Installationsauftrag, der ja mal zwischen Vermieter und Elektriker geschlossen wurde, ablesen?
Warum so viele Fragen?
Warum probierst du nicht im Büro >Rot/Blau< vom jedem Installations-Kabel? Am APL geht ja auch Rot/Blau ab.
Rot an Klemme 1 und Blau an Klemme 2 an der TAE-Dose. Ein kleiner Schraubendreher und eine Zange zum Abisolieren genügt schon.
An einem von beiden Kabeln wird das DSL-Signal schon ankommen.
Ach ja, und noch eine Frage: Wie kann es überhaupt passieren, dass am APL rote und blaue Ader aus einem Kabel kommen und dann im Obergeschoss aus plötzlich aus zwei verschiedenen Kabeln?
Und wo kommt überhaupt dieses zweite Kabel oben her und wozu soll es gut sein? Am APL geht doch nur eins ab.
OK, erstmal stimme ich Brösel zu, Test macht klug.
Es kann eigentlich nicht sein, dass du mit 2 verschiedenen Drähten aus verschiedenen Kabeln "arbeitest". Es liest sich wie eine "einDrahtSynchronisation" das klappt manchmal, aber eben mit viel schlechteren Werten.
Wenn ich deine Beschreibung lese und die Fotos ansehe, stimme ich dir zu. So wie es aussieht ist von Dose zu Dose verkabelt, wobei ein Kabel ankommend und eines weiter zur nächsten Dose geht. Dort wo nur ein Kabel zu sehen ist dürfte das Ende der Kabelkette sein. Allerdings handelt es sich um Trockenbau, da rutscht auch gern mal ein Kabel in die Wand.
Parallelklemmungen würde ich entfernen (KiZi) und nur die Dose direkt verkabeln, die betrieben werden soll. Sollte sich herausstellen, dass doch "vor" der Nutzungstelle eine weitere Dose liegt, so dort die betreffenden Drähte sauber verbinden, am besten hinter der Dose ohne diese mit aufzuklemmen.
Viel Erfolg!
OK, erstmal stimme ich Brösel zu, Test macht klug.
Es kann eigentlich nicht sein, dass du mit 2 verschiedenen Drähten aus verschiedenen Kabeln "arbeitest". Es liest sich wie eine "einDrahtSynchronisation" das klappt manchmal, aber eben mit viel schlechteren Werten.
Wenn ich deine Beschreibung lese und die Fotos ansehe, stimme ich dir zu. So wie es aussieht ist von Dose zu Dose verkabelt, wobei ein Kabel ankommend und eines weiter zur nächsten Dose geht. Dort wo nur ein Kabel zu sehen ist dürfte das Ende der Kabelkette sein. Allerdings handelt es sich um Trockenbau, da rutscht auch gern mal ein Kabel in die Wand.
Parallelklemmungen würde ich entfernen (KiZi) und nur die Dose direkt verkabeln, die betrieben werden soll. Sollte sich herausstellen, dass doch "vor" der Nutzungstelle eine weitere Dose liegt, so dort die betreffenden Drähte sauber verbinden, am besten hinter der Dose ohne diese mit aufzuklemmen.
Viel Erfolg!
BG
Zunächst nochmal vielen Dank für eure Antworten.
Ich hab mich vielleicht in meinem ersten Beitrag nicht ganz korrekt ausgedrückt. Beim ersten Öffnen der Dose im Büro war die Verkabelung wie im Kinderzimmer (also Parallelschaltung). Diese hab ich entfernt und sukzessive die Aderkombinationen durchgetestet. Fakt ist, dass ich nur mit dieser Kombination aus rot und blau eine DSL-Leitung hergestellt bekomme, alle anderen funktionieren nicht.
Ich hatte auch schon geschaut, ob im Wohnzimmer ein Kabel nach oben gerutscht sein könnte, aber alle anderen Öffnungen in der Dose sind verschlossen. Da soll wohl tatsächlich nur das eine Kabel ankommen.
Hätte der Techniker am Freitag denn erkennen können / müssen, dass die Dose im Wohnzimmer nicht die erste Dose ist? Ich kann mich noch erinnern, dass er Probleme mit seinem Messgerät hatte und am fluchen war. Nach weiteren Dosen hat er trotzdem nicht gefragt und einfach angeklemmt. Oder ist es tatsächlich so wie der Internetanbieter sagt, dass das nicht deren Problem sei, sondern wir dafür einen Elektriker holen müssten? Ich kann halt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie wir das hätten wissen sollen.
Hätte der Techniker am Freitag denn erkennen können / müssen, dass die Dose im Wohnzimmer nicht die erste Dose ist?
Die Frage ist auch, was war sein Auftrag. Im Grunde hätte er auch die Telefondose unterhalb des APL anklemmen können,wenn es eine simple Freischaltung war. Ab da kümmert sich der Eigentümer. Wenn man nicht weiß, dass es mehrere Dosen gibt und man Wohnzimmer ansieht, hinzu kommt, dass es auch die offizielle Info ist, Kabel geht zum WZ, kann man vermuten, dass es keine weiteren Dosen gibt und das dies genau das Kabel ist was ich gerade am APL angeklemmt habe. Wenn ich natürlich nicht testen kann, warum auch immer, ist das schlecht.
Aber das ganze hilft dir nicht weiter, also die Schuldsuche. Wenn nur so eine Synchronisation erreicht wird, kann folgende Ursache vorliegen.
Einer der Drähte zum APL ist beschädigt, gebrochen (kurz hinter der Klemmstelle z. b. passiert manchmal) oder am APL sitzt einer der Drähte nicht richtig .
TAE Dose ist defekt (das kommt sogar bei neuen Dosen vor)
Und natürlich auch, Leitungsstörung seitens des Anbieters.
Wenn du selber nicht prüfen kannst, welches Kabel das Richtige ist und ob es richtig funktioniert brauchst du Hilfe, z. b. durch einen kompetenten Elektriker. Kosten dafür? Eigentlich der Vermieter meine ich. Am besten nicht der Elektriker der das gebaut hat, Parallelschaltungen an TAE Dosen lassen nicht auf Kompetenz schliessen.