DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier im Forum und auch neu im Thema Netzwerkverkabelung und habe einige Frage und bisher noch keine richtigen Antworten gefunden. Ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt...
Folgendes Szenario:
Wir sind vor kurzem in ein Haus gezogen. Ich habe beim Umbau des Hauses Leerrohre in verschiedene Räume gelegt, die ich mit Netzwerkkabel ausstatten wollte. In das Leerrohr möchte ich CAT7a-Duplex-Kabel einziehen. Die Netzwerkdosen selber sind glaube ich CAT6 (ein Bekannter hat mir die Hardware bestellt...). Im Keller laufen die Kabel zusammen und ich habe seit gestern dort auch einen Netzwerkschrank hängen. Letzte Woche sollte eigentlich der Internet-Anschluss (Telekom) umgeschaltet werden, es gab hier aber Probleme. Mittlerweile funktioniert es. Nun komme ich aber zu meinem Problem, da ich von verschiedenen "Fachleuten" verschiedene Aussagen bekommen habe. Ursprünglich dachte ich, dass ich in der Nähe des Netzwerkschranks eine TAE-Dose benötige (diese wurde mittlerweile auch angeschlossen). Dann habe ich gehört, dass eine TAE-Dose heute eigentlich nicht mehr State of the Art ist, sondern dass man heutzutage eher eine UAE-Dose verwendet (kannte ich bis dato nicht). Der Telekom-Mensch teilte mir dann mit, dass man heutzutage, dass Telefon-Kabel vom Hausanschluss (was an die TAE-Dose geht - ich habe dieses alte Kabel bei mir durch ein CAT7-Kabel ersetzt) auch problemlos direkt auf das Patchfeld auflegen kann, sofern man einen Port spendieren kann. (Mein Patchfeld hat 24 Ports, so dass dies problemlos möglich wäre...)
Jetzt meine Fragen:
1. Was schlagt Ihr vor? TAE-Dose? UAE-Dose? Direkt auf das Patchfeld auflegen? Sofern das Auflegen direkt auf dem Patchfeld OHNE TECHNISCHE Einbußen problemlos möglich ist, würde ich dies gerne machen. Alternativ TAE / UAE-Dose
2. Sofern das Auflegen auf dem Patchfeld technisch sinnvoll machbar ist, wie sieht so eine Verkabelung aus? Ich finde da bisher nichts wirklich...Vielleicht sind meine Suchbegriffe (DSL-Kabel auf Patchfeld, Telefonkabel auf Patchfeld etc.) auch nicht sinnvoll?
3. Wie wird das Netzwerkkabel (aus den einzelnen Zimmern) auf dem Patchfeld aufgelegt?
4. Wie sieht die Verkabelung dann Richtung meines Routers (Fritzbox 7580) aus. Das ist mir noch nicht ganz klar...
5. Wie kann ich prüfen, ob meine Anschlüsse störungsfrei funktionieren? Ich habe mir Netzwerkwerkzeug organisiert (Netzwerk Werkzeug 4er-Set mit Tasche - Anlegewerkzeug, Crimpzange, Abisolierer, Kabeltester)
Ich habe allerdings in verschiedenen Foren was von unterschiedlichen Dämpfungen und kann funktionieren / muss aber nicht usw. gelesen.
Ich selber bin eigentlich Software-Entwickler und kenne mich schon einigermaßen mit Hardware aus. Wenn das Ganze aber alles zuuuu kompliziert wird, dann muss ich für den letztlichen Anschluss wohl doch einen Elektriker kommen lassen...was aber eigentlich nicht mein Wunsch wäre....
Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig Licht ins Dunkle bringen...
Vielen Dank vorab schon mal für Eure Unterstützung.
AW: DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
So, nun bin ich zumindest zwei bis drei kleine Schrittchen weiter:
Habe den Telecom Service angerufen und während der Wartezeit mal die Online-Diagnose der Telekom gestartet. Letztendlich habe ich sie nicht komplett durchlaufen können, weil die Anweisungen an dem Punkt, wo man auf den alternativen Internetzugang ausweichen soll, völlig konfus sind. Aber kurz vor diesem Punkt bekam ich die unten angefügte Anzeige. Telekom gibt also zu, dass sie die mir zugesicherten Datenraten nicht einhalten.
Als der Techniker sich dann meldete, hat er gleich bestätigt, dass eine Einstellung auf der Netzseite höhere Datenraten verhindere. Er hat dann einen Line Reset durchgeführt, der das Problem aber nicht löste.
Daraufhin hat er einen Termin für Di, den 20.08. vormittags angesetzt, zu dem ein Techniker vor Ort kommen soll (mindestens an den Verteiler, bei Bedarf auch zu mir).
Ich weiß zwar aus anderen Beiträgen in diesem Faden, was manchmal von solchen Vor-Ort-Besuchen zu halten ist, aber immerhin tut sich mal was.
Obwohl die Devise jetzt "abwarten" heißt, werde ich trotzdem mal versuchen, eine provisorische sehr kurze Anbindung der Fritzbox an den Hausanschlusspunkt zu realisieren, die über alle Zweifel erhaben ist. Nur um im Vorhinein jedes Argument abzuräumen, sich wegen einer fragwürdigen Hausverkabelung aus der Affäre zu ziehen.
Danke euch erstmal für die Hilfe. Habe zumindest mal wieder einiges gelernt.
AW: DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
Der Tragikomödie vorerst letzter Akt:
Habe jetzt mal probeweise eine Netzwerkdose (Cat. 6A) direkt an den Hausanschlusspunkt angeklemmt (zwei verdrillte Klingeldrähte, nur 30cm lang). Von dort 10m Netzwerk-Patchkabel (Aufdruck "10/100/1000 Mbit/s") völlig frei und fern jedes Störers zur Fritzbox verlegt. Störsicherheitseinstellungen immer noch auf "max. Performance".
Synchronisiert zuverlässig. Über die 60.000 / 23.000 kb/s Max. DSLAM Datenrate komme ich vor dem Eingriff des Telekom Technikers aber natürlich nicht hinaus. Aber die aktuelle Datenrate liegt für den DL nun bei 57.203 statt 52.455 kb/s (also +4.750 kb/s), im UL 16607 statt 15730 (also +877 kb/s) - siehe Anhang.
Damit ist klar, dass meine Hausverdrahtung alles andere als optimal ist. Umso mehr wenn es stimmt, dass ein Ethernetkabel für DSL tendenziell eher schlechter ist als ein korrektes Telefonkabel. Da ich von Natur aus ein Erbsenzähler bin, werde ich die Verkabelung irgendwann noch mal ganz neu aufziehen (Telefonkabel, separat verlegt, weit weg von allen Störern). Die Fritzbox direkt neben den Hausanschluss zu setzen, scheidet aus, weil ich dann mein WLAN genau da hätte, wo niemand etwas damit anfangen kann. Müsste sogar befürchten, echte 100 Mb/s DSL dann gar nicht mehr übers WLAN (derzeit 300 MB/s) geschaufelt zu bekommen.
Den Umbau mache ich aber erst, wenn die bevorstehende Telekom-Aktion beendet ist. Bis dahin lasse ich die DSL-Leitung jetzt mal in Ruhe.
AW: DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
Deine Leitungskapazität, auch wenn das eine nettes Gimmick der Fritzboxen ist, ist nicht gerade berühmt, und das, obwohl G-Vector eingeschaltet ist. Ob allerdings bei fast 600m Leitungslänge mehr zu bekommen ist, ist fraglich. Trotzdem bist und bleibst du gedrosselt.
AW: DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
Zitat von Wuehlmaus
Die Fritzbox direkt neben den Hausanschluss zu setzen, scheidet aus, weil ich dann mein WLAN genau da hätte, wo niemand etwas damit anfangen kann. Müsste sogar befürchten, echte 100 Mb/s DSL dann gar nicht mehr übers WLAN (derzeit 300 MB/s) geschaufelt zu bekommen.
Selbst wenn deine FB irgendwo im Wohnraum steht, musst du damit rechnen dass nicht überall 100MBit ankommen. Bei meiner FB ist das WLAN sogar aus und ich habe auf gut platzierte WLAN Access Points gesetzt. Ich kann dir nur raten stelle die FB recht hoch und frei auf und verstecke diese nicht irgendwo.
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Hihi, Klein Fritzchen hängt bei mir super tief im Keller und ich bin super happy damit!
Das soll aber nicht heißen, dass du Unrecht hättest - es entspricht einfach der zufälligen Topologie unseres Hauses und unseren Nutzungsgewohnheiten. Der Standort im Keller(Büro) ist 1,5m Luftlinie von meinem Schreibtisch entfernt - ideal für "ernsthaftes" Arbeiten am Laptop. Da habe ich zwar auch ein Gbit-LAN-Kabel, bin aber meist zu faul zum Anschließen, da das WLAN so gut ist. Wohnzimmer und Terrasse liegen direkt darüber, auch dort genügend Empfang, um mal schnell ins Internet zu gehen. Große Downloads mache ich dann aber doch lieber im Büro.
Als wir das Haus 2003 kauften und renovierten, dachte ich viel über zukünftige Kommunikation nach (oder was man halt in diesen Urzeiten darunter verstand). Ich hatte mich dann entschieden, alle Räume sternförmig vom Kellerbüro aus zu versorgen, mit was auch immer. Von besagtem Technikschrank im Kellerbüro führen drei dicke Leerrohre (geschätzt 60 mm Durchmesser) direkt auf den Dachboden. Dort habe ich eine dreiseitig umlaufende Kabelpritsche installiert, wo der ganze Kabelsalat reingeschmissen ist. Da oben befindet auch ein SAT-TV Multiswitch, ein bis zwei Ausgänge pro Fernseher. Da das Haus sehr flach ist (Bungalow), habe ich vom Dachboden aus direkten Zugang zu sämtlichen Räumen. Dort habe ich jede Menge kleinerer Leerrohre versenkt, zu den einzelnen Anschlussdosen (Netzwerk, SAT-TV, Telefon, Türsprechanlage).
Dort oben liegt auch ein per Netzwerkkabel angeschlossener 2. WLAN-Accesspunkt für den Wintergarten, auf einer abgelegenen Seite des Hauses. Dieser (ein Fritz Repeater) ist mir jetzt aber schon zweimal abgeraucht, weil er das sommerliche Klima auf dem Dachboden nicht verträgt. Werde ihn irgendwann mal woanders installieren, aber es scheint fast so, als würden wir unser Nutzerverhalten den gegenwärtigen Verhältnissen mit nur einem WLAN anpassen.
Insgesamt habe ich aber durch meine Vorleistungen in der Infrastruktur alle Freiheiten, nachträglich etwas zu verändern, auch im großen Stile. Das steht mir z.B. in Sachen Telefon irgendwann mal bevor. Dessen Umstellung auf VoIP lief zwar nochmal glimpflich ab, da die Fritzbox 7490 das schon beherrschte und auch der Telefonanlage (Auerswald 4410 USB) immer noch den benötigten ISDN-Anschluss bietet. Wenn die 18 Jahre alte Auerswald aber mal abraucht, wird's eng, da es nur noch VoIP-Anlagen gibt. Dann müssen alle Telefonleitungen raus (sind derzeit analog vom Typ a/b) und durch Netzwerkkabel ersetzt werden. Zwei Tage Drecksarbeit auf dem staubigen Dachboden und fertig.
AW: DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
Heute bin ich mir selbst untreu geworden und habe dann doch noch einige (frei über den Flur geworfene) Verkabelungsvarianten ausprobiert. Überlegung: Wenn ich mit solchen Tests das DLM durcheinanderbringe, dann mache ich das lieber vor der morgigen Servicemaßnahme als danach.
Um euch jetzt nicht mit vielen einzelnen Werten zu nerven, hier nur die etwas ernüchternde Zusammenfassung:
* bei gleichem Kabeltyp und -länge gewinnt eine störungsärmere Verlegung (frei über den Flur) gegenüber meiner alten (=jetzigen) Kabelführung ca. 1,5 Mb/s im DL. So what.
* bei gleicher (freier) Kabelführung würde ich theoretisch 2 Mb/s gewinnen, wenn ich die Verlängerung von 16m auf 1m verkürze (was aber der WLAN-Standort verbietet). Ich fürchte, die Länge bremst mich aus, aber da habe ich keinen Freiheitsgrad mehr.
* bei gleicher (freier) Kabelführung bringt Cat 5E ca. 1 Mb/s gegenüber dem installierten Kabeltyp J-Y(St)Y. Das heute wohl eher empfohlene J-2Y(St)Y dürfte wegen des besser geeigneten Wellenwiderstandes (100 statt 70 Ohm) vielleicht irgendwo dazwischen bleiben. Bringt also gar nichts.
Fazit: Unterm Strich ist das alles brotloses Pillepalle. Also mache ich erstmal gar nichts. Lasse den rosaroten Techniker morgen mal wurschteln und beobachte dann mal geduldig.
AW: DSL-Anschluss auf Patchfeld anlegen (ohne TAE / UAE)?
Sodele, der Techniker war gerade da, hat die Amtsleitung vom APL her vermessen und festgestellt, dass rein theoretisch nicht mehr als 63 / 21 Mb/s möglich sind - die sein gutes Messgerät zwar anzeigt, die Fritzbox aber nicht nutzen kann. Die derzeitigen ca. 50 Mb/s hält er für das realistische Maximum. Die Leitungslänge beträgt übrigens nicht, wie die Fritzbox anzeigt, um die 600 m, sondern tatsächlich über 700m. Wie man mir 100 Mb/s anbieten konnte, konnte er mir nicht erklären.
Er fuhr dann noch zum KVz/DSLAM um zu schauen, ob er mich auf einen leistungsfähigeren Port umklemmen könnte. Genügend solcher Ports wären zwar frei, aber die Sache scheiterte daran, dass sich im Kasten, direkt im Bereich meiner Anschlusskarte, ein Schwarm Feldwespen niedergelassen hat. Der muss erst mit dem NABU zusammen umgesiedelt werden, was ein paar Tage dauern wird. Es könne auch sein, dass das Wespennest die Kühlung meiner Karte behindert und schon allein deswegen die Performance runtergeregelt wurde. Dann würde allein schon die Umsiedelung eine Verbesserung bringen.
Ich habe ihn natürlich noch zu allen möglichen Details meiner Hausverkabelung gelöchert, die ich aber erstmal sortieren muss, bevor ich sie hier zum Besten gebe.
Fortsetzung folgt also, demnächst in diesem Theater.