Hallo zusammen,
in unserem Einfamilienhaus kommt das VDSL-Signal im Keller an. Dort soll der Router natürlich nicht stehen. Zum Glück sind überall im Haus analoge Telefonkabel (4 Adern) verlegt. Da VDSL mit zwei Adern reinkommt, habe ich gedacht, könnte ich einfach zwei Adern der Leitung benutzen, quasi das VDSL-Signal verlängern und dann den Router an die entsprechende TEA-Dose im Haus anschließen.
Geht soweit auch - VDSL läuft.... aber je nachdem, welche Dose ich benutze, bricht hin und wieder das Signal zusammen, baut sich aber kurz danach wieder auf. Mal ist es schlimmer, mal weniger schlimm. Auch die verfügbare Geschwindigkeit schwankt: An einigen Dosen ist über 100Mbit/s möglich, an anderen knappe 90Mbit/s, was aber verkraftbar ist, da ich eh nur 50Mbit/s gebucht habe.
Ich nutze VDSL G.993.5 mit der Fritzbox 7490 (oder der EasyBox 804, die steht zur Not auch hier).
Liegt das daran, dass die alten Telefonkabel schlechter abgeschirmt sind und daher Störanfälliger sind, wenn es eine längere Leitung ist?
Inwiefern stören Stromkabel? Bei uns im Haus liegen überall Stromkabel herum, natürlich auch parallel zu den Telefonkabeln.
Danke!
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#2
hanse987
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AW: VDSL Signal über alte Telefonleitung
Die alten Telefonkabel können benutzt werden, aber je nach Situation nicht immer ideal. Das Kabel vom APL im Keller zur TAE sollte im Idealfall möglichst kurz sein. Da du von mehren TAE Dosen sprichst, gehe ich da von aus, dass da einiges zusammengeschaltet ist. Dies sollte man dringend ändern. Am Kabel vom APL zu verwendeten TAE Dose sind alle weiter dranhängenden TAE Dosen und auch Kabel zu entfernen. Das Kabel sollte auch nicht zu oft gestückelt sein.
Geht soweit auch - VDSL läuft.... aber je nachdem, welche Dose ich benutze, bricht hin und wieder das Signal zusammen, baut sich aber kurz danach wieder auf. Mal ist es schlimmer, mal weniger schlimm. Auch die verfügbare Geschwindigkeit schwankt: !
Nur um meine Vorredner zu ergänzen, Ursache kann auch die Dose selbst sein, je nach Qualität und Alter, Parallelschaltungen oder ähnliches sind ja auch möglich, das solltest du prüfen und dann aufheben.
APL führt bei mir zu einer TEA Dose im Keller. Daran ist nichts weiter angeschlossen, alles gut.
Was ich sagen wollte: In unserem Haus liegen viele alte Telefonleitungen und entsprechend ist (fast) in jedem Raum eine TEA-Dose vorhanden. Diese wurden früher über eine ISDN-Anlage im Keller versorgt: dort laufen alle Adern der Telefonkabel zusammen.
Ich möchte den Router nicht im Keller haben, auch wenn dort die TEA direkt hinter dem APL ist. Deswegen habe ich an die TEA-Dose ein VDSL-Anschlusskabel angeschlossen, aufgeschnitten, die zwei Drähte genommen und per Lüsterklemme mit zwei Adern einer vorhandenen Telefonleitung verbunden. An die entsprechende TEA-Doese dieser Telefonleitung habe ich dann meinen Rouer gehängt.
Und was ich eben meinete: Je nachdem, welche Kabel ich nehme, also welche Dose ich im Haus erwische, scheinen mir die Abbrüche mal mehr, mal weniger zu sein.
Aber so ganz kann ich noch keine klare Logik erkennen. Ich habe derzeit meine TEA-Dose im Wohnzimemr angeschlossen. Die ersten 2 Tage mit der Fritzbox 7490 hatte ich etwa alle zwei Stunden einen Abbruch + Neuanmeldung am Netz, teilweise dauerte hier auch die Neuanmeldung ewig.
Nun habe ich die EasyBox 804 dran, hatte auch zunächst drei Abbrüche (nachts) und seitdem läuft diese Box seit nun 48h ohne Abbrüche.
Meine Fragen also, ob man bedenkenlos die Telefonleitungen für soetwas benutzen kann und ob ggf. Stromleitungen das VDSL-Signal stören könne.
Dank euch!
Ok. Generell kannst du natürlich Telefonleitungen zur Weiterleitung nehmen, aber ich verweise auf das, was Klemmleiste gesagt hat: Kann natürlich auch an der verwendeten TAE liegen und selbstverständlich auch am Telefonkabel selber. Hausverkabelung ist immer so eine Sache, wenn man sie nicht selber gemacht hat. Auch nicht zu unterschätzen: Die Klemmstellen in der TAE. Stichwort Übergangswiderstände. ISDN war da deutlich weniger anspruchsvoll und empfindlich.
Also heißt: jede Lüsterklemme und jede TEA-Dose tut der Leitung nicht gut? Dann lieber die Kabel ohne Lüsterklemme verdrahten und auf TEA möglichst verzichten? Oder eine "hochwertige" TEA nehmen (gibt es soetwas??)?
Und die Länge der Leitungen?
Meine Frage zielt auch darauf ab, wie empfindlich VDSL ist.
Die Kabel hat ein Elektriker verlegt, wirkt alles sehr ordentlich.
Aber generell sollte es gehen?
Was mich auch wundert: Ich habe einen 90Mbit/s downstream. Das ist doch eigentlich ordentlich. Und trotzdem die Abbrüche??
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#8
Hardwaremensch
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AW: VDSL Signal über alte Telefonleitung
Alles spielt eine Rolle. Nicht umsonst werden Kabel in der Regel nicht mit Lüsterklemmen verbunden (und flexible gar nicht). Der Widerstrand deiner Leitung setzt sich im Übrigen aus Leiterquerschnitt und Leitungslänge zusammen.
Und auf eine TAE verzichten musst du nicht, nur im Laufe der Zeit setzt sich an den Kontakten der TAEs eine Oxydschicht ab, die zusätzlichen Übergangswiderstand schafft. Bei Problemen hat auch of mehrmaliges Ein- und Ausstecken geholfen, dann reibt sich das herunter. Oxyd auf Leiterbahnen kennt eigentlich jeder von den Lautstärkereglern älterer Verstärker oder Radios, die so schön "krachen", wenn man daran herumstellt. Und nun stell dir das ganze bei Hochfrequenztechnik vor (nichts Anderes ist DSL)
Wichtig ist dass keine anderen Dosen parallel an der Leitung hängen und möglichst keine Stückelungen.
Bei mir habe ich von der ersten TAE (direkt neben dem APL) ein Kabel direkt in einen Nebenraum gezogen und auf eine Netzwerk aufgelegt (man kann auch eine TAE Dose nehmen und nutzt den DSL Adapter der FritzBox). Von dort aus versorge ich das Haus mit Netzwerk und Telefon. Funktioniert problemlos.
Nicht umsonst werden Kabel in der Regel nicht mit Lüsterklemmen verbunden (und flexible gar nicht).
Ich oute mich als Laie: Wie verbindet ihr denn solche Kabel? Bzw: Wie würdet ihr das VDSL-Signal von der TEA an eine Telefonleitung weitergeben? TEA weg und Kabel direkt verbinden, aber dann: Wie, wenn nicht Lüsterklemmen?
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#11
Klemmleiste
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AW: VDSL Signal über alte Telefonleitung
Zitat von Boerek
Wie verbindet ihr denn solche Kabel?
Hallo, ich sehe da immer nur zwei Varianten, die einfachste gut geeignete ist die Drähte miteinander mehrfach zu verdrillen nachdem man sie "frisch" abisoliert hat und geprüft hat ob es eine Oxydation gibt. Dann isolieren. Manche bevorzugen auch verlöten. Ausserdem gibt es noch dies hier, das sind Pressverbinder. Wago Klemmen gibt es für Telefonleitungen auch, habe ich aber nie verwendet.
Die Kabellängen im Haus sind eigentlich immer kaum zu berücksichtigen bei der Gesamtkabellänge, also reduzieren die Datenrate kaum, meist sind es Kontakte oder Übergänge die Dämpfen. Bei Telefondosen (TAE) sind im ungünstigsten Fall 6Kontakte drinnen (zwischen Draht und deinem Stecker) die oxydierst sein können, gerade wenn sie alt sind (>15 Jahre) und lange nicht benutzt wurden. Auch gibt es hier Markendosen (Rutenbek z.b.) oder einfache Baumarktware die qualitativ oft nicht so gut sind. Um die Zahl der Kontakte zu reduzieren hilft es statt einer TAE eine UAE oder Netzwerkdose zu verwenden und dann den Router per Patchkabel anzuschliessen.
Bei Telefondosen (TAE) sind im ungünstigsten Fall 6Kontakte drinnen (zwischen Draht und deinem Stecker)
...sind, wenn ich dich richtig verstehe, bei mir ja nur zwei Drähte in jeder TEA Dose. Aber ja, die sind lange nicht benutzt worden, und dazwischen habe ich eben Lüsterklemmen benutzt. Hatte auch immer das Gefühl, dass eben dann das Signal gern abbricht, sobald man "am System wackelt", ich also im Keller ein Kabel nur anfasse o.ä.
Patchfelddose kling gut. Ein Kollege sagte mir aber, man sollte zum Verbinden des Routers kein Patchfeldkabel nehmen, da die Signalübertragung schlechter wäre als beim original DSL-Kabel (???).
Und nochwas: Ich habe das Gefühl, die EasyBox steckt solche Rausch-Fehler besser weg als die Fritzbox (einfach weniger Abbrüche). Kann das sein?
Aus eigener Erfahrung kann ich da nix sagen, habe immer Scotchlok verwendet, sogar mit Fett, also quasi korrosionsfrei. Wagos könnten, ähnlich wie bei denen für Stromleitungen, auch hinter den Klemmklingen ein Wegbrechen des Drahtes begünstigen. Dir geht es aber um eine sichere Verbindung und wenn der Draht nicht mehr bewegt wird, passiert da auch nichts die nächsten Jahrzehnte.
Kann ich auch nichts dazu sagen, da ich von der ersten TAE zur Netzwerkdose für die FritzBox ein durchlaufendes Kabel gelegt habe und das alte komplett „Schundkabel“ ignoriert habe.
Danke für Eure Hilfe.
Hab nun eine TAE durch eine CAT-Dose ersetzt, Zwischenverdrahtung vermieden und statt Lüsterklemmen WAGO-Klemmen benutzt. Bis jetzt 48h ohne einen Abbruch, mit 100MBit/s Downstream. Scheint stabil zu sein. DANKE!!
Thema gelöst - finde nur keine Option dafür...