in den vergangenen nicht ganz eineinhalb Jahren gehörte ich auch zu den 99%
(weitestgehend) zufriedener Arcor-Kunden. Das hat sich seit dem vergangenen
Donnerstag schlagartig geändert - und schon poste ich in dieses Forum...
Ich weiß, daß meine TAL hier zum Außenposten der Zivilisation reichlich
lang ist. Daher war ich nicht weiter überrascht, daß nach dem vollmundigen 6
MBit Versprechen der Presales-Hotline lediglich je nach Wetterlage mal 1.9
MBit, mal 2.5 MBit im Downlink ausgehandelt werden. Immerhin ermöglichte mir
der 6 MB Vertrag eine Uplink von 500 kBit bis mitunter 600 kBit (netto).
(Wenn man schon mal ab und an (über VPN) Microsoft-Shares benutzen muß und
dabei weiss, wie geschwätzig SMB/CIFS ist, dann lernt man jede Millisekunde
Latency weniger und jedes Kilobit mehr (auch im Uplink) wirklich zu
schätzen!)
Im Oktober vergangenen Jahres erhielt ich Post von Arcor: man hätte bemerkt,
daß meine Leitung nur für 2 MBit gut wäre, mir das hohe Lied von der
Leitungsdämpfung gesungen und dann angekündigt, meinen Vertrag auf DSL 2000
herabzustufen - ich müsse dazu auch überhaupt nicht weiter tätig werden.
Natürlich habe ich (telefonisch und schriftlich) widersprochen, meine
Kenntnis der Lage klargemacht und ausdrücklich um die Beibehaltung der
bisherigen Vertrags- und Betriebsbedingungen gebeten. Arcor bestätigte dies
wenig später ebenfalls schriftlich. Die Bandbreiten blieben wie sie waren.
Doch genug des langweiligen Vorgeplänkels:
Von Mittwoch auf Donnerstag dieser Woche hatte ich nur noch genau 2 MBit
Down- und genau 192 kBit Uplink, der Vertrag war auf DSL 2000 zurückgestuft
(Arcor Kundenportal) worden!
Dies geschah, ohne mich vorher darüber zu informieren.
Dies geschah gegen meinen ausdrücklichen Wunsch.
Dies geschah entgegen der schriftlichen Zusage von Arcor.
Natürlich habe ich die Telefon-Hotline bemüht, jedoch erwies sich der
Mitarbeiter als vollkommen hilflos. Immerhin konnte er wörtlich aus meinem
Widerspruchsschreiben zitieren, was mir die Gewissheit gab, daß dieser
mindestens meinem CRM-Record hinzugefügt wurde. Andererseits war er nicht in
der Lage, mich an einen Techniker weiterzuvermitteln. Genausowenig war von
Ihm zu erfahren, ob mir angesichts der einseitigen stillschweigenden
Vertragsveränderung gegen meinen ausdrücklichen Willen ein
Sonderkündigungsrecht zuerkannt wird. Er erging sich lediglich in
Erklärungsversuche der Qualität: "die zu große Sendeleistung ist eine Gefahr
für das gesamte System".
Gibts hier in der Runde jemanden, der mir das (technisch) erklären kann? Ich
muß dazu sagen, daß ich mich seit mehr als 10 Jahren beruflich mit allem, wo
Cisco, Juniper, Foundry, Marconi, notfalls auch Nortel, draufsteht,
beschäftige, auch wenn ADSL dabei leider nicht zu meinen Schwerpunktthemen
zählt. Immerhin habe schon mal einen DSLAM von weitem gesehen.
M.W. findet der Uplink bei ADSL im niedrigeren Frequenzsprektrum statt, da
kann Leitungsdämpfung noch nicht der begrenzende Faktor sein, zumal der
Downlink darüberliegend noch wesentlich mehr Frequenzbandbreite beansprucht
und für die 2 MBit up, die ich hier habe, erst irgendwo bei 810 kHz die ersten
Lücken zeigt.
Das Speedmodem 50B erzählt jedenfalls seit Donnerstag nur noch 35% relative
capacity used im Upstream. Das SNR wird mit 21 dB angegeben, das sollte doch wohl
für mehr als müde 192 KBit gut sein? Die Fehlerrate im Upstream hat sich
durch diese Zwangsmaßmahme ebenfalls nicht verbessert, sie lag vorher
zwischen 0 und 10 pro Stunde und da ist sie jetzt auch noch. Abgesehen davon
ist mir eine überschaubare Anzahl Fehler lieber als eine abgewürgte
Bandbreite - schliesslich gibts in den höheren Layern noch weitere
Fehlerkorrekturmechanismen.
Was geschieht hier? Der Problemkunde blockiert durch seine 600 kBit die
Uplink-Bandbreite für zwei zusätzlich verkaufbare DSL 2000 Verträge? (wenn
er nur 192 k Uplink bekommt, sind grob zwei mal 192 k frei für zwei weitere
DSL 2000 Verträge - also stufen wir ihn zurück, er zahlt 10 Euro weniger,
dafür können wir zweimal 40 Euro (oder was immer der DSL 2000 Neuvertrag
gerade kostet) zusätzlich verdienen? Die Shareholder freuts, der Stakeholder
guckt in die Röhre, oder was?
Ein Vertrag mit 3 MBit Down- und auf 512k erhöhtem Uplink hätte ein Kompromiss
sein können, dem ich gerne zugestimmt hätte. Aber nein, "das bieten
wir leider überhaupt nicht mehr an".
Hiermit bitte ich um Aufnahme in die Runde der 1% unzufriedenen Arcor-Kunden.
Ich habe seit ein paar wochen das selbe Problem. Ist mir aber erst jetzt aufgefallen als Ich meine Arcor Rechnung bekommen habe.
Ich habe seit ca. 1 Jahr Arcor DSL6000 gehabt. Ich hatte zwar nie die Vertraglich Garantierte Bandbreite von 6000 sondern immer nur zwischen 2700 und 3100 bei meinem Speedchecks, aber das hat mich eigentlich nicht großartig gestört.
Als Ich jetzt meine letzte Arcor Rechnung bekommen habe und sie mir angeschaut habe, traf mich der absolute Schock. Arcor hat meinen Vertrag einfach auf DSL1000 abgeändert ohne das Ich etwas davon wusste. Daraufhin habe Ich bei Arcor angerufen, was eigentlich immer sehr nervig ist weil die armen Leute an der Hotline keine Ahnung von gar nichts haben, und die Dame teilte mir mit das bei mir max. DSL1000 zur Verfügung steht. Auf meine Antwort das Ich seither DSL6000 hatte konnte Sie mir leider keine Antwort geben.
Wenn Ich mich bei Arcor einlogge und auf Bandbreite wechseln gehe, dann wird mir immerhin noch DSL2000 angeobten. Also wieder Arcor angerufen und zumindest DSL2000 verlangt. Die Dame teilte mir wieder mit das mehr als DSL1000 geht und hat mir noch einen schönen Tag gewünscht.
Hat sonst noch jemand von euch in den letzten Tagen/Wochen so was ähnliches erlebt?