ISDN Downgrade auf Analog, MSN-Mitnahme, Völliger Quatsch!
GMX wirbt groß für 1&1 DSL-Verträge.
Als GMX-ISDN Internetzugang-Vertragskunde informierte ich mich bei der GMX Hotline über den Umstieg auf 2DSL von 1&1.
Bekanntlich gehören 1&1 und GMX zum selben Verein.
Die wirklich sehr freundliche Dame von der GMX Hotline wirkte sehr kompetent und bantwortete meine Fragen souverän, ohne lang nachdenken zu müssen und sehr zufriedenstellend, nur - im Nachhinein betrachtet - völlig falsch.
Meine Fragen an die GMX Dame:
Frage 1: "Kann ich als GMX-ISDN Kunde zu 1&1 2DSL ohne Wahrung einer Kündigungsfrist wechseln?"
Antwort: Ja, wenn Sie bei mir die Umstellung beauftragen, geht das automatisch.
Ergebnis: teilweise richtig. Aber ich mußte ein separates formloses Fax bzgl. der beabsichtigten Kündigung des ISDN-Internetzugangs an GMX schicken.
Frage 2: "Kann ich als derzeitiger Telekom ISDN-Anschlussinhaber meine 3 MSN weiter nutzen?
Antwort: Ja.
Ergebnis: richtig
Frage 3: "Kann ich auch auf Analoganschluss bei der Telekom wechseln und somit Grundgebühren sparen?"
Antwort: Ja
Ergebnis: richtig
Frage 4: "Kann ich, wenn auf Analog umgestellt ist, weiterhin meine MSN vom ehemaligen ISDN-Anschluss übernehmen?"
Antwort: "Ja, das machen Sie am besten so: Sie bestellen bei mir 2DSL von 1&1. Dann bekommen Sie von mir eine e-mail mit einem Formblatt. In diesem Formblatt tragen Sie die zu übernehmenden MSN ein. In diesem Formblatt beauftragen Sie auch nochmals schriftlich mit Ihrer Unterschrift den 1&1 2DSL Anschluss. Dieses Blatt faxen Sie dann an meine Faxnummer xxxx. Somit ist alles geregelt, die 3 MSN werden dann auch für Voice over IP freigeschaltet. Wenn die Hardware angekommen ist, schließen Sie diese an Ihren ISDN Anschluss an. Wenn dann alles funktioniert, beantragen Sie bei der Telekom die Umstellung auf Analog. Somit machen Sie nichts falsch und Sie können dann die MSN nun über Internettelefonie nutzen und auch vom Festnetz aus erreicht werden."
Ergebnis: Völlig falsche und irreführende Antwort.
Nun begann die Misere.
Ich hielt mich an die beschriebene Vorgehensweise der Dame.
Eine e-mail mit dem auszufüllenden Formblatt kam nie bei mir an.
Mittlerweile ist die Hardware angekommen.
Der Anschluss funktionierte auch.
Eine Nachfrage bei 1&1 ergab, daß die Sache mit dem Fax völliger Blödsinn war.
Aber 1&1 erklärte mir folgende Lösung:
Ich muß nur alle MSN im 1&1 Contol Center für VoIP freischalten lassen.
Gesagt getan. Es funktionierte auch. Meldung im 1&1 Controlcenter. Status für alle 3 MSN: freigeschaltet.
Ich war guter Dinge.
Also beauftragte ich die Telekom, nun den ISDN Anschluss auf Analog umzustellen.
Und nun kam die Erleuchtung!
Vom Telekom Festnetz aus war ich nur noch über eine Rufnummer (Hauptrufnummer) erreichbar und über eine neue von 1&1 vergebene Rufnummer.
Im 1&1 Control Center stand der Status der anderen MSN immer noch auf freigeschaltet/aktiv.
Komischerweise bin ich bei reiner Internet-Telefonie über diese Nummern weiterhin erreichbar - nur eben aus dem Festnetz nicht.
Ich reklamierte mehrmals bei Telekom und 1&1. Jeder schob die Verantwortung auf den anderen. UND: Fragte ich dieselben Fragen bei der Telekom erneut an, bekam ich immer unterschiedliche Aussagen.
Quintessenz: 1&1 fühlte sich für die falsche Beratung nicht verantwortlich und empfahl lapidar: Eine Portierung der MSN ist nicht möglich. Stellen Sie eben wieder auf ISDN um. Toll! Erhöhte ISDN Grundgebühren - nein!
Antwort bei der Telekom Störungsstelle Telefon Hotline, sehr leise, damit es die Kollegen nicht hörten: "Ja, das Problem ist uns bekannt. Wir könnten die Portierung vornehmen, das dürfen wir aber nicht mehr. Dann müssen wir Vertragsstrafe bezahlen. Aber Sie müssen die Portierung nur bei 1&1 beauftragen. 1&1 stellt dann einen Antrag bei der Telekom, und schon sind die Nummern portiert".
Gesagt getan. Nur stellte sich 1&1 nun wieder quer, mit der schalen Aussage "Es tut uns leid, daß Sie falsch beraten worden sind. Eine Portierung ist nicht möglich."
Eine ausserordentliche Inkompetenz der Mitarbeiter bei den Hotlines und e-mail Supports!
Glücklicherweise habe ich mir bei jedem Support und Beratungskontakt den Namen der Kontaktperson, Uhrzeit und Standort des Callcenters notiert.
Nur, an wen reklamiere ich nun?
An GMX? GMX hat zwar meinen DSL-Auftrag entgegengenommen, ist aber für 1&1 garnicht zuständig?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann Tips geben?
Re: ISDN Downgrade auf Analog, MSN-Mitnahme, Völliger Quatsc
Hallo,
Naja, die Aussagen lassen sich auch anders interpretieren.
Zitat von maeusefang
Frage 4: "Kann ich, wenn auf Analog umgestellt ist, weiterhin meine MSN vom ehemaligen ISDN-Anschluss übernehmen?"
Die Frage an sich ist natürlich äußerst ungünstig formuliert. Besser hättest du gefragt, ob du die MSNs wie bisher im gewohnten Umfang benutzen kannst.
Zitat von maeusefang
Somit ist alles geregelt, die 3 MSN werden dann auch für Voice over IP freigeschaltet.
Genau das haben sie doch getan, oder?
Zitat von maeusefang
Somit machen Sie nichts falsch und Sie können dann die MSN nun über Internettelefonie nutzen und auch vom Festnetz aus erreicht werden."
Bei dieser Aussage gibt es Interpretationsspielraum. Sieht man es ganz kritisch, dann ist selbst die richtig: Du kannst die MSNs (noch) über VoIP benutzen, und du bist über Festnetz erreichbar (zwar nicht auf allen MSNs, aber das geht aus dieser Aussage auch nicht explizit hervor).
Ok, ok: Die Aussage kann man anders interpretieren. Die Frage ist natürlich auch, in wie weit du die Aussagen hier wirklich buchstabengetreu wiedergegeben hast. Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Aber zu so einer Diskussion gehören immer zwei.
Zitat von maeusefang
Im 1&1 Control Center stand der Status der anderen MSN immer noch auf freigeschaltet/aktiv.
Da frage ich mich, ob das so bleiben kann. Da du auf die anderen MSNs verzichtet hast durch den Wechsel auf analog ohne sie zu portieren, kann die T-Com die Nummern an andere vergeben. Dann kannst du sie eigentlich nicht als VoIP MSN behalten, es würden Anrufe bei dir landen, die gar nicht für dich sind (im IPPF wurde genau so ein Fall schon mal geschildert). Verhältst du dich korrekt, dann löscht du diese deine VoIP Nummern. Nimmt man es kritisch, dann bist du dazu verpflichtet, da du laut 1&1 nur Festnetznummern als VoIP Nummern registriert haben darfst, an denen du das Nutzungsrecht hast. Also begehst du im Grunde einen Vertragsbruch 1&1 gegenüber.
Zitat von maeusefang
Komischerweise bin ich bei reiner Internet-Telefonie über diese Nummern weiterhin erreichbar - nur eben aus dem Festnetz nicht.
Aber nur aus dem UI Netz. Von anderen VoIP Anbietern auch nicht.
Zitat von maeusefang
Stellen Sie eben wieder auf ISDN um. Toll! Erhöhte ISDN Grundgebühren - nein!
Auch das dürfte nichts bringen. Es ist unwahrscheinlich, dass du die alten MSNs wieder bekommen kannst.
Zitat von maeusefang
Gesagt getan. Nur stellte sich 1&1 nun wieder quer, mit der schalen Aussage "Es tut uns leid, daß Sie falsch beraten worden sind. Eine Portierung ist nicht möglich."
Da haben sie meines Erachtens recht: Du hast durch die Kündigung des ISDN Anschluss die MSNs an den Carrier zurückgegeben und folglich das Recht auf die Nutzung verloren. Damit stehen sie auch für einen Portierungsvorgang nicht mehr zur Verfügung.
Außerdem gehört zum Leistungsumfang von 2DSL keine Rufnummernportierung - das geht meiner Meinung nach nur bei Surf & Phone. Ebenfalls alles nachzulesen.
Das mit dem Reklamieren dürfte so oder so nichts bringen, die Nummern sind weg. Es wäre besser gewesen, dich vorher bei der T-Com oder in einem qualifizierten Forum über die Konsequenzen zu informieren - oder eben das Kleingedruckte auf den T-Com Aufträgen lesen, denn dort steht es auch. Beim Kündigen konntest du dir die eine MSN aussuchen, die du behalten wolltest.
Du hättest die Nummern "in Sicherheit bringen müssen" - z.B. durch die Portierung zu einem geeigneten VoIP Provider wie DUS.net oder Sipgate - aber eben vor der Kündigung. So steht es in allen Portierungsanleitungen bei allen Anbietern, die Portierungen anbieten.
Ich kann Franks Interpretation durchaus verstehen.
Was mich nur wahnsinnig nervt: Es wäre durchaus möglich gewesen, dass die werte Dame von GMX/1&1 meine Fragen sinngemäß richtig beantwortet. Es liegt wohl auf der Hand, dass ein Kunde, der ein Beratungsgespräch sucht, auch allumfassend beraten werden will. Ein guter Berater weist von sich aus auch auf die Risiken und Nachteile hin. (MSN aus dem Festnetz nicht mehr erreichbar) Dies ist nicht geschehen. Zudem hat die Dame auch völlig falsche Informationen verbreitet (Auftrag faxen und MSN-Übernahme per Fax beantragen usw.). Und dagegen kann ich mich als geneppter Kunde nicht wirksam wehren. Man hat eben mal was falsch gesagt. Telefonauskünfte sind nicht nachprüfbar. Sehr einfach für 1&1! Mal wieder ein weiteres Beispiel zum Thema Servicewüste.