Hi ihr,
hab ne Frage (is ja klar ne? )
Wo kann man schnelleres DSL beantragen bzw wie macht das.
Ich hab zwar DSL aber nur 1000er light und das is zum kotzen lahm.
Ich wohn in einem 300 Seelen Dorf. Müssen wir uns da zusammentun und dann bei der Telekom einmarschiern?
Willkommen im Forum!
Puh ...
Also Du hast bereits richtig erkannt, dass die Telekom für eine Einzelperson keine neuen Vermittlungsstellen baut.
Die anderen Anbieter für DSL über die Telefonleitung erst recht nicht. Die lassen dort, wo es fraglich ist, dass sich die Investition lohnt, lieber die Telekom machen, weil die aus Regulierungsgründen dann doch ein paar Ports für Reseller abgeben muss.
Ich kenne kleinere Orte, wo es etwas gebracht hat, dass sich Leute zusammengeschlossen haben, dabei war aber wichtig, dass viele Betriebe dabei warten, nicht nur Privatpersonen! Ja und die politischen Parteien musst Du mit ins Boot nehmen. Geh ruhig mal zu einer Gemeinderatssitzung und frag nach, ob da einer von den gewählten Hanseln aktiv werden will.
In den mir bekannten Fällen ging es aber erstmal darum, überhaupt DSL zu bekommen, so weit seit ihr ja bereits ...
Wie sieht es eigentlich bei Euch mit Kabel-TV aus?
Habt Ihr vermutlich auch nicht - oder?
Und nun die Frage, ob Deine Frage ernst gemeint ist?
Du kannst ja mal spasseshalber nachrechnen, wieviel Euch der schnellere DSL-Zugang kosten würde, wenn die Telekom tatsächlich Baumaßnahmen einleitet und die Kosten auf die Anschlüsse verteilen würde.
Ich gehe einfach mal von einer 3000m langen Leitung aus, die hierfür gelegt werden müsste.
Hinzu kommt ein Verteiler, der ausreichend für die Anschlüsse ist.
Gehen wir davon aus, dass der laufende Meter Erdkabel, incl. frostsicherer Verlegung in ländlichen Gebieten nur 100,- € kostet.
Dann kostet die Leitung 300.000,- €, was dann unter der Annahme, dass jeder Einwohner einen eigenen Anschluss haben möchte, schlappe 1.000,- € pro Nase alleine für die Leitung kosten würde.
Da ich aber nun davon ausgehe, dass ja nun eben nicht jeder einen eigenen Anschluss bekommt, sondern maximal 50 Anschlüsse (und das ist schon mehr als hoch gegriffen) erstellt werden, dann sind das 6.000,- € pro Anschluss.
Zuzüglich aller weiteren Arbeiten und Gerätschaften, würde ich da mal locker von 10.000,- € pro Anschluss ausgehen.
Wenn Ihr also bereit seit, jeder diesen Preis zu zahlen, und mit der Telekom einen Vertrag über die Übernahme der Baukosten abschließt, dann werdet Ihr sicherlich einen schnelleren Zugang bekommen!
Betriebe gibts bei uns nur zwei. Der eine ca 50 Mitarbeiter der andre 30.
Aber ich werd mal mit dem OV schwätzen.
@jubo14
Ja sie is durchaus ernst gemeint.
so teuer is der dreck man man man da hauts mich um. Warum sollte die Telekom dann nur 50 Anschlüsse verteilen auch wieder aus Kotengründen. aber wer bekommt dann diese?
@jubo14
In den Gemeinden, von denen ich eben erzählt habe, waren die Investitionskosten pro Anschluss auf den ersten Blick sicher auch nicht vertretbar.
Aber es gab ein paar Betriebe und die Gemeinde, die gerne weiterhin Gewerbesteuer haben will usw.
Also ich bin sicher, dass da die Gemeinde noch etwas bezuschusst hat oder einen anderen Deal mit der Telekom vereinbart hat.
Ich kann aber gerne nochmal bei ein paar Leuten nachfragen, wie das genau lief.
Egal wie, was ich rüber bringen wollte:
Wenn David etwas ereichen will, dann muss er das große Programm abziehen.
Unterschriftenaktion und vielleicht die Telekom über einen "wichtigen" Politiker ansprechen lassen etc.
Wenn, dann nur so, alles andere kann er vergessen.
also ich weiß von einem Ort in dem aufgrund der Leitungslänge nur DSL light 384, bzw. garnix ging. In den Ort wurde, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, ein Glasfaserkabel gelegt und dann ein outdoor DSLAM aufgebaut. Nun können (so gut wie) alle mit DSL16000 surfen.
In den Ort wurde, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, ein Glasfaserkabel gelegt und dann ein outdoor DSLAM aufgebaut. Nun können (so gut wie) alle mit DSL16000 surfen.
Ja, das dürfte sich mit dem decken, was ich so mitbekommen habe.
Die entscheidenden Worte sind eben "in Zusammenarbeit mit der Gemeinde", was wiederum auch mit dem Kostenfaktor zu tun hat.
Ich wohne in der kleinsten Stadt Hessens im Vogelsberg. Bei uns war bis vor ich glaube 3 Jahren auch gar kein DSL verfügbar. Weil ich den Bürgermeister (ca. 50 Jahre jung und dynamisch) kenne, und er auch DSL haben wollte, habe ich ihm eine Bürgerbefragung vorgeschlagen.
Wir haben Unterschriftenlisten bei den 2 örtlichen Banken und im Rathaus ausgelegt, mit dem Hinweis, dass eine Unterschrift keine Verpflichtung darstellt anschlließend DSL, bzw. bei der Telekom zu bestellen. Von 1.000 Einwohnern (ca. 300 Haushalte) haben glaub ich ca. 200 unterschrieben.
Diese Liste hat der Bürgermeister logischerweise mit Stadtbriefkopf nach Darmstadt (damals noch T-Online) geschickt. Ein viertel Jahr später saßen die Herren beim Bürgermeister am Tisch.
Und wieder ein viertel Jahr später hatten wir DSL im Dorf!!!
Der Knoten ist mitten im Dorf (pardon, in der Stadt!), und ich habe ca. 800 bis 1.000 m Kabellänge bis zu meinem Anschluss.
Das heißt, ich habe 14.000er Bandbreite!
Es müssen also nicht unbedingt neue Kabel verlegt werden. Meist hilft ein bisschen guter Wille der T-Com.
Dieser Fall (zuvor gar kein DSL) ist doch mit dem Fall ganz oben (DSL light verfügbar) nicht zu vergleichen. Wo schon eine DSL-Versorgung vorhanden ist, wird zunächst mal nicht investiert - im zuletzt genannten Fall gab's immerhin etliche DSL-Neukunden.
Dieser Fall (zuvor gar kein DSL) ist doch mit dem Fall ganz oben (DSL light verfügbar) nicht zu vergleichen. Wo schon eine DSL-Versorgung vorhanden ist, wird zunächst mal nicht investiert - im zuletzt genannten Fall gab's immerhin etliche DSL-Neukunden.
Ja das stimmt auch.
Aber ich würde jetzt nicht sagen, dass es überhaupt gar keine Chance gibt.
Und was zu tun wäre wurde glaub mittlerweile klar.
David, eine Sache interessiert mich noch:
Haben die anderen Leute bei Euch im Ort auch DSL Light oder gibt es welche mit deutlich schnellerer Verbindung?
Also wenn der Ort sehr zersiedelt ist und einige bekommen vielleicht DSL 3000 und andere DSL Light, weil sie ganz abseits wohnen, dann ist die Lage für die wenigen DSLLighter tatsächlich schlecht.
Wenn es aber ein geschlossener Ortsverband und alle bekommen nur DSL Light, dann lässt sich vermutlich leichter etwas machen.
So war es bei uns in der Gemeinde letztes Jahr. Unser Ort bekam letztes Jahr im Sommer DSL-light. Leider aber nicht alle.
Nun war die Gesamtgemeinde in der Meinung:
-man müsse in die Zukunft schauen, um nicht benachteiligt zu werden
-Gleichberechtigung für alle
-auch Betriebe mit DSL zu versorgen
Somit wurde ein Lösungsweg mit der Telekom gesucht und, erst beim 3.Anlauf, gefunden. Es wurde ein Outdoor-DSLAM am Ortseingang aufgestellt. Dieser ist seit dem 31.07.07 im Einsatz
Man fand (aus heiterem Himmel ) auf einmal ein Leerrohr. Dies war die erste Vorraussetzung.
Desweiteren übernahm man die Baukosten von ca. 17.000 Euro.
Die dritte Voraussetzung war, daß man die laufende Stromkosten übernimmt.
Nun kann jeder in der 1200 Seelengemeinde mind. DSL-6000 bekommen.
Micha
edit:
Gemeinde besteht aus 3 Ortsteilen, welche für den schnellen DSL-Verkehr umgerüstet wurden. Der Gesamtkosten dieser Maßnahmen beläuft sich auf ca. 250.000 Euro.
David, eine Sache interessiert mich noch:
Haben die anderen Leute bei Euch im Ort auch DSL Light oder gibt es welche mit deutlich schnellerer Verbindung?
Also wenn der Ort sehr zersiedelt ist und einige bekommen vielleicht DSL 3000 und andere DSL Light, weil sie ganz abseits wohnen, dann ist die Lage für die wenigen DSLLighter tatsächlich schlecht.
Wenn es aber ein geschlossener Ortsverband und alle bekommen nur DSL Light, dann lässt sich vermutlich leichter etwas machen.
Die höchste Geschwindigkeit ist ein Download von 150 kb/s und der is nur 200m von unserm Haus entfernt.
Vor kurzem bin ich mit unserm Ortsvorsteher von ner Weihnachtsfeier mit heim gefahrn da hab ich ihn mal angesprochen Er sagte dann dass das Klärbecken das bei uns am Ortsausgang ist weg soll und dafür n Regenauffangbecken hin soll da hat er dann auch gleich bei der Gemeinde gesagt dass wenn des ganze Zeuch da gmacht ird gleich die neuen Leitungen verlegt werden sollen bzw son DSLAM Ding da hin soll das ganze wird im Frühjahr bis mitte Sommer fertig sein.
So einfach gehts also ^^
Nur kann ich mir nicht vorstellen, daß auf die einfache Ansage eines Ortsvorstehers, daß da ein DSLAM hinsoll, zigtausende Euros ausgegeben werden. Technisch ist das alles machbar, keine Frage. Aber die Investitionen müssen ja auch irgendwie getragen werden. Und für "euch paar DSL-Nutzer" glaube ich nicht, daß die Telekom bereit ist, so viel zu investieren. Das muß dann tatsächlich (zumindest teilweise) die Gemeinde tragen. Und wenn die schon Geld ausgeben für die Wasserversorgung, dann glaub ich nicht, daß sie "einfach mal so" noch einen hohen fünfstelligen Betrag (wenns langt!) investieren wollen oder können. Immerhin müssen höchstwahrscheinlich mehrere Kilometer Glasfaserkabel verlegt und ein DSLAM aufgestellt werden.
Außer natürlich, ihr habt einen wohlhabenden Gönner, dem das Gemeinwohl Internet diesen Betrag wert ist.
Ja nun wagnerd, jetzt nimm ihm nicht gleich wieder alle Hoffnung.
Ich finde diesen Thread inzwischen sehr nützlich weil es zeigt, wie, auf welchem Wege in einen Dorf ohne oder mit extrem lahmem DSL etwas erereicht werden könnte.
Natürlich klappt es nicht immer, weil die Kostenfrage im Hintergrund droht.
Trotzdem ist David auf dem richtigen Weg die Sache an zu packen.
Darum geht es erstmal.
Wir haben bestimmt irgendwann wieder neue Forumsmitglieder die fragen, wie sie die Telekom zum Ausbau zwingen können.
Dann können wir cool auf diesen Thread verweisen und kurz erwähnen, dass ohne Gemeinde/Politik/Straßenbauamt und eventuell noch Engagement mehrerer Bürger nichts läuft.
so ein outdoor DSLAM allein wird wahrscheinlich kaum ein Ausbauhinderungsgrund sein. Die werden ja auch dort benötigt wo sie sowieso wegen vorhandener Glasfasertechnik im Einsatz sind. Es sind vermutlich eher die Kosten die beim Glasfaser verlegen entstehen. Und wenn ja schon wegen Kläranlage / Regenwasserbecken Erdarbeiten gemacht werden, dann ist es ein leichtes die nötigen Glasfaserkabel "mal eben" mit zu verlegen.
hab mal von einem deiner Kollegen gehört, daß sich beim "mitverlegen" der alleinige Aufbuddel- und Wiederzuschüttpreis (ohne Rohre, ohne Glasfaserkabel etc.) bei 10 - 12 € pro Meter liegen sollen. das an sich klingt schon erschwinglich. Aber rechne mal mit mehreren tausend Metern Rohre, Glasfaserkabel, Aufbau des DSLAM, Betrieb des Ganzen etc.
Ich möchte eigentlich niemandem seine Illusionen (oder auch reelle Vorstellungen )rauben. Oft ist es nur tatsächlich so (bin im Hinblick auf Breitbandanbindungen in einer ländlichen Gegend geschäftlich aktiv, daher habe ich da meine Erfahrungen), daß viele einfach nicht verstehen, warum einige wenige potentielle Kunden der Telekom verständlicherweise nicht Anreiz genug sind, den Gegenwert mehrerer Mittelklassewagen zu investieren.
Vielleicht klappt es ja in diesem Fall. Ich frage mich nur, warum bei prinzipieller Verfügbarkeit (wenigstens DSL - wie schnell, ist dann die nächste Frage...) investiert werden soll. Anderswo geht es gar nicht, da hielte ich die Investition für angebrachter. (nichts für ungut, David...)
Hallo
Ich habe vorhin gelesen, das die Telekom in Gegenden wo kein oder nur unzureichend DSL verfügbar ist, auf die Gemeinden zugehen will um einen Ausbauplan und die dazugehörige Finanzierung zu besprechen. Wenn die Finanzierung steht, sollen diese Projekte dann verwirklicht werden.
Außerdem habe ich von einer Bürgeriniative gelesen, die mit Schaufel und Bagger in Ihrer Freizeit ein Leerrohr (1300 m) verlegt haben. In dieses Leerrohr zieht die Telekom ein Glasfaserkabel ein und stellt ein Outdoor DSLAM auf. Ohne diese Initiative wäre in diesem Ort kein DSL verfügbar. Jetzt haben sie 16000 DSL.